Preis vor Bio
JKU-Studie zeigt "Scheinheiligkeit" beim Einkaufen auf

Bio und regional: Wenn es drauf ankommt, gilt für viele Menschen dann doch nur der Preis.  | Foto: BRS/Püringer
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Eine aktuelle Studie der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz zeigt, dass viele Menschen in Österreich ihre eigenen Ansprüche an umweltfreundliches Einkaufsverhalten oft nicht einhalten. Obwohl viele Konsumenten angeben, Wert auf Bio-Produkte und Regionalität zu legen, bleibt der Preis letztlich das entscheidende Kaufkriterium.

LINZ. Laut der Studie geben 47 Prozent der Befragten zu, dass ihre Einkaufsgewohnheiten nicht immer ihren umweltbewussten Vorsätzen entsprechen. Tierwohl und Nachhaltigkeit sind also vielfach nur ein Lippenbekenntnis gegenüber anderen, am Ende entscheidet bei knapp der Hälfte der Menschen dann aber doch ganz profan der Preis, was im Einkaufswagerl landet. Noch deutlicher wird diese Diskrepanz bei der Einschätzung des Verhaltens anderer: 72 Prozent sind der Meinung, dass andere zwar umweltfreundliche und faire Produkte vermeintlich bevorzugen, aber in Wirklichkeit oft das Gegenteil kaufen.

"Unser Handeln hinkt hinterher"

„Ethik, Bio und Regionalität sind in unseren Köpfen längst angekommen, doch unser Handeln hinkt hinterher“, erklärt Christoph Teller, Vorstand des Instituts für Handel, Absatz und Marketing der JKU. Teller betont, dass wirtschaftliche Unsicherheiten und Sparzwänge maßgeblich zu dieser Diskrepanz beitragen: „Wir erheben hier keinen Zeigefinger, wir zeigen nur das Phänomen auf – auf Basis von empirischen Daten.“ Die Studie, für die rund 1.000 Menschen online befragt wurden, verdeutlicht auch, dass die jüngsten Preissteigerungen im Einzelhandel viele Menschen dazu zwingen, verstärkt auf Preisaktionen und Handelsmarken zurückzugreifen. Die Forscher vermuten, dass der Unterschied zwischen dem eigenen und dem fremden Einkaufsverhalten auch auf soziale Erwünschtheit zurückzuführen ist.

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