Linzer Industriegeschichte
Das letzte Kapitel der Ringbäckerei

Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Ringbrot-Werke steht heute noch.
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  • Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Ringbrot-Werke steht heute noch.
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Die Traditionsbäckerei Ring prägte über mehr als 100 Jahre die Linzer Industriegeschichte.

LINZ. Mit dem Abschluss des Konkursverfahrens Anfang dieses Jahres schloss sich das letzte Kapitel des Linzer Traditionsbäckers Ring. Gegründet wurde das Unternehmen vor mehr als 100 Jahren.

Ringbrot-Werke in Urfahr

1916 riefen die zwei Bäckermeister Obermeyr und Neuhauser die "Ringbrot-Werke" in Linz-Urfahr als einen „Ring“ von Produzenten ins Leben. Bereits 1920 wurden hier industriell 11.000 Laibe Brot täglich erzeugt. Der Standort an der Ecke Reindlstraße/Wildbergstraße wurde damals gewählt, weil ein unmittelbarer Anschluss an die Mühlkreisbahn möglich war. In den 1950er-Jahren zählte die Urfahraner Brotfabrik rund 500 Beschäftigte.

Drei Großbrände

Am 3. Februar 1980 zerstörte ein Großbrand die Backstube der Ring Bäckerei. Das Hauptgebäude, am heutigen Gelände des Landesschulrates, brannte völlig nieder. Nach zwei weiteren Großbränden meldete Ring 1986 den Ausgleich an. Das Unternehmen wurde von der Nährmittelfabrik Eduard Haas übernommen. In der Reindlstraße im Urfahraner Zentrum steht heute nur noch das viergeschoßige Verwaltungsgebäude. 2014 übernahm das Backwarenunternehmen Pan&Co Group die Traditionsbäckerei. Als Gründer und Geschäftsführer Wolfgang Hofer wenige Monate darauf im Alter von nur 56 Jahren verstarb, ging es mit dem Betrieb rasch bergab.

Backshops bedeuteten Ring-Aus

Nur ein Jahr nach der Übernahme, am 9. Juni 2015, meldete die Pan&Co Group Konkurs an. 470 Beschäftigte waren betroffen, sechs Millionen Euro an Gläubigerforderungen wurden angemeldet. Als Grund wurde etwa das veränderte Einkaufsverhalten der Österreicher angegeben, die vermehrt die Backshops großer Supermarktketten nutzten. Tragischerweise galt die Pan&Co Group als Erfinderin der Backstationen im Einzelhandel.

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