15-Jährige siegt in Linz
Tennis-Wunderkind macht Lust auf mehr
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- Cori Gauff (15) gewann das Linzer WTA-Turnier.
- Foto: Pelzl/Cityfoto.at
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Cori Gauff (15) gewann das Linz WTA-Turnier. Für ein OÖ-Tenniswunder fehlen derzeit die finanziellen Mittel.
LINZ. Am Sonntag schrieb die 15-jährige Cori Gauff in Linz Tennisgeschichte. Die junge US-Amerikanerin gewann das "Upper Austrian Ladies" gegen die French Open-Siegerin von 2017, Jelena Ostapenko 6:3, 1:6, 6:2. Für Gauff war es der erste Sieg auf der WTA-Tour. Einer jungen Oberösterreicherin blieb indes der erste Tour-Erfolg knapp verwehrt. Die 23-jährige Barbara Haas aus Weyer scheiterte mit ihrer Schweizer Doppelpartnerin Xenia Knoll im Finale an den Tschechinnen Barbora Krejcikova/Katerina Siniakova 4:6, 3:6. Aber wie ist es eigentlich um den Nachwuchs im Land bestellt? Ist einem jungen Talent aus Oberösterreich ein ähnlicher Erfolg in der Zukunft zuzutrauen? Für Edi Glasner, Jugendverantwortlicher des OÖ Tennisverbands (OÖTV), ist das auch eine Frage des Budgets: "Ich habe mir das Finale angesehen. Gauff hat das ganze Jahr über vier Trainer, die mit ihr um die Welt reisen. Von den Möglichkeiten sind wir finanziell gesehen in Österreich weit weg." Dennoch brauche sich Oberösterreich, was Nachwuchsarbeit angeht, nicht zu verstecken. Auch an Talenten mangelt es den Vereinen nicht: "Mit den Erfolgen eines Dominik Thiem schnellen die Zahlen in die Höhe", weiß Glasner.
"Mit den Besten messen"
Das Landesleistungszentrum beginnt mit den Talentsichtungen bereits bei den Achtjährigen. Über Tennisvereine und Jugend-Regionalstützpunkte führt der Weg dann in Regional- und Landeskader. Der internationale Tenniszirkus sei "beinhart", meint Glasner – bestehen könne nur, wer sich national in die Top Ten spielen kann. "Nur wer sich regelmäßig mit den besten Spielern aus Oberösterreich messen kann, kann auch besser werden", so Glasner. Auch was die Infrastruktur angeht, gebe es in Oberösterreich Aufholbedarf: "Optimal ist anders, es fehlen die Mittel", drückt es Glasner aus. Am Olympiastützpunkt auf der Gugl seien die Bedingungen top – im Landesleistungszentrum in der Wieningerstraße stehen den acht Landeskaderspielern rund um Johanna Hiesmair oder Tobias Leitner drei Tennisplätze zur Verfügung. "Trainiert werden soll fünf Stunden täglich, wenn man da nachrechnet, merkt man: Das geht sich nicht aus."
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
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