Inklusion – Mehr als eine Arbeitsplatz
Inklusion – All it takes!
Jedes Jahr gibt es die Zero Project Unternehmensdialoge in Oberösterreich. Hier können Chef*innen und Personalverantwortliche lernen, wie man Menschen mit Beeinträchtigungen am Arbeitsplatz einstellt. Viele Expert*innen sind da. Man kann mit ihnen reden und Fragen stellen. Es gibt Beispiele, wie die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeiter*innen mit und ohne Beeinträchtigungen gut funktioniert.
Die Caritas Oberösterreich organisiert das Treffen zusammen mit anderen Partner*innen. Dieses Jahr fand das Treffen bei der Firma Wacker Neuson in Hörsching statt. Wacker Neuson stellt Baumaschinen her und bildet schon lange Lehrlinge mit und ohne Beeinträchtigungen aus. Diese Firmen nennt man Pioniere.
Ein Pionier ist auch Martin Essl. Er hat die Unternehmensdialoge gegründet. Er möchte, dass viele Menschen mit Beeinträchtigungen eine gute Arbeit finden. Er sagt, dass jeder Mensch das Recht auf gute Arbeit und faire Bezahlung hat. Das ist auch ein Gesetz.
Dieses Jahr waren wieder Personen eingeladen, die schon Menschen mit Beeinträchtigungen beschäftigen. Sie haben darüber gesprochen, wie es ihnen dabei geht und welche Chancen es gibt. Alle finden, dass Arbeitsplätze so gestaltet werden sollten, dass Menschen mit Beeinträchtigungen gut arbeiten können. Das heißt, die Arbeitsplätze werden angepasst, nicht die Menschen.
Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer war auch da. Er sprach über ein neues Projekt: die Inklusions-Servicestelle OÖ. Es soll für Firmen einfacher werden, die richtige Person für einen Arbeitsplatz zu finden. Auch für Menschen mit Beeinträchtigungen soll es leichter werden, einen passenden Job zu finden. Diese Stelle hilft dabei.
Wir haben einige Personen gefragt, wie sie Inklusion in ihrem Unternehmen umsetzen. Wir haben gefragt, ob sie Tipps für andere Firmen haben. Wir haben auch gefragt, welche Visionen sie haben und was sie tun, um Vorurteile abzubauen. Hier sind einige spannende Antworten. Alle Interviews kann man hier nachhören: https://soundcloud.com/user-217675965/inklusive-redaktion-zero-project
Martin Essl, Gründer von Zero Project: Die Unternehmensdialoge sollen überzeugen. Ich höre auf, wenn es keine Barrieren mehr gibt. Wenn es keinen Unterschied mehr macht, ob Menschen mit oder ohne Beeinträchtigungen zusammen arbeiten. Menschen sollen nach ihren Talenten eingesetzt, gefördert und unterstützt werden. Die Bedingungen müssen für alle passen. Dann braucht man niemanden mehr zu überzeugen. Dann braucht es keine Unternehmensdialoge mehr.
Christian Altmann, Business Upper Austria: Viele Firmen haben Sorgen und Ängste. Sie wissen nicht, ob sie Menschen mit Beeinträchtigungen einstellen können. Darum mag ich diese Veranstaltung. Hier werden Vorurteile abgebaut. Es macht Mut, es selbst zu probieren.
Hubert Knogler, Steuerberatung BDO Austria: Heute wurde mir klar, dass Steuerberater*innen oft Firmen davon abraten, Menschen mit Beeinträchtigungen einzustellen. Das liegt daran, dass wir oft falsche Informationen haben. Heute habe ich viel gelernt, um unsere Kund*innen zu motivieren, Menschen mit Beeinträchtigungen einzustellen.
Marco Glockner und Kerstin Kastenhofer, dm Verteilzentrum Enns: Unsere Mitarbeiter*innen sind offener geworden, seit Menschen mit Beeinträchtigungen bei uns arbeiten. Wir sensibilisieren unsere Mitarbeiter*innen. Wir beziehen die Menschen in Entscheidungen ein. Betroffene werden Beteiligte und alle sind im selben Boot.
Christine Wagner, Alfred Wagner Stahl-Technik & Zuschnitt GmbH: Wir haben die Kolleg*innen informiert, bevor wir eine Person mit Beeinträchtigung eingestellt haben. Wir haben gefragt, ob sie diesen Weg mit uns gehen wollen. Alle waren einverstanden. Sie finden auch, dass jede*r das Recht auf Arbeit hat. Das Recht, in einem Team zu sein. Wir sind kreativ, wenn wir besondere Herausforderungen haben. Wir passen den Job an die Menschen an und nicht umgekehrt.
Harald Pühringer, Lehrlingsausbilder bei Wacker Neuson: Es ist wichtig, sich gut zu informieren. Erfahrungsberichte einzuholen. Firmen zu besuchen. Mit anderen zu sprechen. Wir bieten das gerne an. So kann die Entscheidung leichter fallen. Es sollte selbstverständlich sein, dass der Mensch gesehen wird. Dass jede*r eine Chance bekommt. Bei uns wird nicht unterschieden, ob ein Lehrling eine Beeinträchtigung hat oder nicht.
Michael Pichler, Zero Project: Oberösterreich war für uns immer besonders. Hier gibt es viele kleine Firmen, wo direkte Entscheidungen getroffen werden. Die Inklusion ist auf dem richtigen Weg. Es könnte aber schneller gehen. Jetzt haben die Firmen Druck wegen des Arbeitskräftemangels. Sie müssen überlegen, wie sie die Stellen besetzen. Ein Umdenken findet statt. Die Jobs richten sich nach den Menschen und nicht umgekehrt.
Hier gibt es noch mehr Bilder.
Bericht Sabine Zeller und Andreas Knogler
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