HBLA Elmberg
„Zukunft Landwirtschaft 2030“

Prof. Siegi Pöchtrager wird bei der wissenschaftlichen Begleitung des Strategieprozesses „Zukunft Landwirtschaft 2030“ auch von Julia Jungmair, einer Absolventin der HBLA Elmberg, unterstützt | Foto: HBLA Elmberg | Martin Hofinger
  • Prof. Siegi Pöchtrager wird bei der wissenschaftlichen Begleitung des Strategieprozesses „Zukunft Landwirtschaft 2030“ auch von Julia Jungmair, einer Absolventin der HBLA Elmberg, unterstützt
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Univ.-Prof. Dr. Siegfried Pöchtrager vom Institut für Marketing und Innovation der BOKU Wien und Agrarlandesrat Max Hiegelsberger diskutierten im Rahmen des Strategieprozesses des Landes Oberösterreich mit Schülern und Schülerinnen der HBLA Elmberg.

Prof. Siegfried Pöchtrager begeisterte in einem sehr motivierenden Referat das Publikum. Ausgehend von vier Megatrends, Globalisierung, Individualisierung, Gesundheit und Urbanisierung definierte er Konsumtrends und maßgeschneiderte Esslösungen. Auf der Suche nach neuen Geschmackserlebnissen werde sich der Konsument die Welt nach Hause holen. Regionalität und Transparenz sowie ein neues Gesundheitsbewusstsein würden dabei eine Rolle spielen. Ein Trend zur Landwirtschaft in den Städten sei global zu beobachten: „Urban Farming ist in aller Munde“. Nach Aussage von Experten werden 15 - 20 % aller Lebensmittel in Städten angebaut werden, so Pöchtrager.

Die Konsumentinnen und Konsumenten hätten neue Gewohnheiten entwickelt: Es werde seltener zuhause gekocht, der Außerhausverzehr steigt - man denke nur an Burger, Street Food, Finger Food und Ähnliches. Die Landwirtschaft sei daher gefordert, diese Trends zu erkennen und ihre Produktion danach auszurichten. Die Welt befinde sich im Wandel und nur wer sich diesen zukünftigen Herausforderungen der Schnelligkeit, der Komplexität und der Instabilität stellt, werde erfolgreich sein. Der Fokus sei auf die Bedürfnisse der Menschen auszurichten und hier mit innovativen Produkten die Erlebniswelt und das Bewusstsein der Konsumentinnen und Konsumenten anzusprechen. Laut Pöchtrager reiche es nicht, das „Silber der vorangegangenen Generation zu polieren“, sondern ein Denken „out of the box“ sei unumgänglich. Er forderte alle Anwesenden auf, Routinen zu durchbrechen und Sinn und Freude am Tun zu finden. Der
Dienstleistungsbereich wird für die Landwirtschaft eine noch wichtigere Grundlage des Erwerbs werden. Anhand von Best Practice Beispielen ermunterte er die Schüler und Schülerinnen das erlernte Wissen zu nutzen und neue Wege zu gehen.

Landesrat Max Hiegelsberger bestärkte Pöchtrager in seinem Statement. Nicht die Flächenausstattung sei entscheidend für den Erfolg eines Betriebs, sondern seine Innovationskraft. Veränderte Rahmenbedingungen, verursacht u.a. auch durch den Klimawandel, erfordern die Wandlungsfähigkeit der Landwirtschaft.

Deswegen hat die oberösterreichische Landesregierung im Frühjahr 2019 den wissenschaftlich begleiteten Strategieprozess „Zukunft Landwirtschaft 2030“ ausgerufen. Er soll als „Denkfabrik“ den Raum für neue Lösungsansätze eröffnen, so Agrarlandesrat Max Hieglsberger.

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