Prammers Kandidatur fix
"Wir gehen gestärkt in diese Wahlauseinandersetzung"
Am Montag nominierte der Vorstand der Linzer SPÖ Stadtrat Dietmar Prammer als Kandidaten zur Bürgermeisterwahl. Von den 41 Mitgliedern waren 35 anwesend – Prammer erhielt 34 Stimmen, eine Person wählte ungültig. "Der Zuspruch hat mir sehr gutgetan", so Prammer in einer Pressekonferenz am Dienstag.
LINZ. Auch für Dietmar Prammer haben sich die Ereignisse in der letzten Woche überschlagen: Vom Planungsstadt wurde innerhalb weniger Tage zum Bürgermeisterkandidaten für die Linzer SPÖ. "Ich bin bekannt dafür, wenn es hart auf hart kommt, die Verantwortung zu übernehmen", kommentiert Prammer seinen vorzeitigen Wechsel an die Spitze. Mit einer Mitgliederbefragung will er seine Spitzenkandidatur und die Entscheidung über die Nachbesetzung der Parteiführung stärken. Diese soll am 30. September beginnen.
Wie waren die letzten Tage für Sie?
Dietmar Prammer: Die Entwicklungen der letzten Tage waren sehr herausfordernd. Aber wir haben es geschafft, in relativ kurzer Zeit einen klaren Schritt zu setzen und ein neues Kapitel aufzuschlagen. Der Zuspruch innerhalb der Partei hat mir ehrlicherweise sehr gutgetan. Wir gehen sehr gestärkt in diese Wahlauseinandersetzung. Mir persönlich ist auch wichtig, die Mitglieder zu befragen. Auch dieser Rückhalt ist mir extrem wichtig.
Wie ist ihr Verhältnis zu Klaus Luger momentan?
Ich möchte nicht verhehlen, dass ich die Umstände rund um Klaus Lugers Rücktritt als sehr negativ empfunden habe. Ich war sehr enttäuscht über seine Vorgangsweise in den letzten Monaten, also dass er uns nicht die Wahrheit gesagt hat. Ich distanziere mich aber sicher nicht von Klaus Luger und seinen Leistungen für die Stadt Linz, aber selbstverständlich von seinem Fehlverhalten. Außerdem hätte ich mir bessere Startvorgaben für die Bürgermeisterkandidatur gewünscht.
Was für Schwerpunkte wollen Sie in Ihrem Wahlkampf setzen?
Mein wichtigstes Anliegen ist es, das Vertrauen der Linzerinnen und Linzer zurückzubringen. Außerdem will ich die sozialdemokratischen Themen "gute Arbeitsplätze" und "leistbarer Wohnraum" in den Mittelpunkt stellen. Angesichts der düsteren Konjunkturprognosen und einer verhaltenen Bauwirtschaft gilt es sich, sich gut für die kommenden Herausforderungen zu rüsten. Den Wahlkampf für die Nationalratswahl werde ich dazu nutzen, um in Linz als Person bekannter zu werden.
Wie geht es in der LIVA-Affäre jetzt weiter?
Natürlich wollen wir, gemeinsam mit den anderen Fraktionen, für Aufklärung und Transparenz in der LIVA sorgen. Da wollen wir volle Transparenz. Wir müssen uns auch die Frage stellen, wie wir die Häuser strukturell besser aufstellen können. Die Häuser – vor allem das Brucknerhaus und der Posthof, mit ihren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – haben es nicht verdient, negative Schlagzeilen zu machen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.