Durch Steyregg und Ebelsberg
FPÖ bringt Linzer Ostumfahrung in stadtnaher Variante erneut ins Gespräch

Für Landesrat Günther Steinkellner und Stadtrat Michael Raml (beide FPÖ) gibt es keine andere Alternative, als eine "möglichst stadtnahe" Ostumfahrung. | Foto: Land OÖ
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  • Für Landesrat Günther Steinkellner und Stadtrat Michael Raml (beide FPÖ) gibt es keine andere Alternative, als eine "möglichst stadtnahe" Ostumfahrung.
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Mit einer Neuzusammensetzung der österreichischen Bundesregierung und der anstehenden Bürgermeister-Wahl in Linz macht die FPÖ die bereits ad acta gelegte Linzer Ostumfahrung erneut zum Thema. Der Linzer Gemeinderat stimmte 2021 mehrheitlich dagegen ab. Landesrat Günther Steinkellner und der Linzer Stadtrat Michael Raml sprachen sich in einer gemeinsamen Pressekonferenz am Freitag für die "stadtnahe Variante" durch Steyregg und mit einem eigenen Anschluss in Ebelsberg aus.

LINZ. "Wenn wir diese Autobahn nicht bauen, wird Linz auf der A7 am Bindermichl am Verkehr ersticken", ist Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) überzeugt. Grund für diese Annahme ist die Fertigstellung einer neuen Autobahnroute durch Tschechien, die den Schwerverkehr zukünftig anstelle über Deutschland durch Österreich – an Linz vorbei – umlenken könnte. Diese soll 2027 fertiggestellt sein. Steinkellner rechnet hier durch günstigere Mautkosten in Tschechien sowie einer um 115 Kilometer kürzeren Strecke mit einer deutlichen Zunahme auf der Linzer A 7. Damit die Ostumfahrung zumindest Ende der 2030er-Jahre fertiggestellt werden könne, müsse sie laut Steinkellner "jetzt ins Regierungsprogramm, egal wer in der Bundesregierung sitzt". Dazu gäbe es derzeit keine Alternative. Für Stadtrat Michael Raml lautet die Frage "Wollen wir, dass der Verkehr durch Linz hindurch rollt, oder daran vorbei?"

Raml: "Stadtnaheste Trasse bringt meiste Entlastung "

Die Ostumfahrung soll auf einer Gesamtlänge von 13,5 Kilometern die A 1 mit der A 7 südlich von Linz verbinden und den Stadtteil Ebelsberg an die Autobahn anbinden. "Die stadtnaheste Trasse wird die meiste Entlastung für den Linzer Süden bringen", so Raml. Dort sei die Bevölkerung in den letzten Jahren am stärksten gewachsen, mit der Entwicklung des Areals der ehemaligen Hiller-Kaserne und den benachbarten Sommer-Gründen seien weitere große Wohnbauprojekte dort in Planung. Auch das Industriegebiet soll durch die neue Verbindungsstraße von dort aus direkt angeschlossen werden. 

Wunschvariante mit 6 Kilometer "Einhausung"

In der Wunschvariante von Steinkellner und Raml sollen die Abschnitte in Wohngebieten – ähnlich wie am Bindermichl – als Einhausung umgesetzt werden. Das würde mehr als 6 Kilometer der Strecke betreffen. Finanzieren soll die Umfahrung zur Gänze der Bund. "Ich gehe davon aus, dass es ein Bundesprojekt ist, da es sich um eine Verbindung von Autobahn zu Autobahn handelt", so Steinkellner auf Nachfrage. Diese Pläne wurden allerdings in der Vergangenheit bereits von Vielen als "unfinanzierbar" eingeschätzt.

Bereits 2021 regte sich in der Bevölkerung heftiger Widerstand gegen die geplante "stadtnahe Trasse" durch die Traunauen sowie den Schiltenbergwald.  | Foto: Linzplus
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Hajart: "Es braucht eine Trasse weiter östlich"

"Ein verkrampftes Festhalten an der alten Trasse für eine Ostumfahrung bremst die Mobilitätsentwicklung in der Landeshauptstadt nachhaltig. Es braucht eine Trasse weiter östlich", so Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) in einer ersten Reaktion. Die geplante Streckenführung durch den Schiltenbergwald, die Traunauen sowie Ebelsberg habe schon in der Vergangenheit in der Bevölkerung für "rauen Gegenwind" gesorgt. "Unbestritten ist, dass Linz in puncto Verkehr entlastet werden muss. Doch das muss weiter östlich passieren", betont Hajart. Zudem fordert er vom Land Oberösterreich ein durchdachtes Park&Ride-Konzept, um der gestiegenen Anzahl der Pendelnden eine Alternative zu bieten.

Schobesberger: "Breiter Widerstand über Partei- und Gemeindegrenzen"

„Keine Stadt und keine Gemeinde will noch mehr Lärm und Abgase vor der eigenen Haustür. Das zeigt der breite Widerstand über Partei- und Gemeindegrenzen hinweg deutlich“, erinnert Grünen-Stadträtin Eva Schobesberger an die Gemeinderatsbeschlüsse in Linz, Steyregg und Engerwitzdorf im Jahr 2021. Anstatt erneut Millionenbeträge für eine Autobahn auszugeben, solle anstattdessen laut Schobesberger der öffentliche Verkehr und das Radwegenetz ausgebaut werden.

Potocnik: "Unterschriften für Volksbefragung bereits gesammelt"

Linzplus-Gemeinderat Lorenz Potocnik weist auf die bereits gesammelten Unterschriften gegen die Ostumfahrung durch Ebelsberg hin. „Wir haben aufgeklärt und bis Sommer 2021 über 6.100 Unterschriften für eine Volksbefragung gesammelt. Diese kann jederzeit eingeleitet werden", heißt es in der Aussendung.

Steyregg bleibt bei Nein zu Ostumfahrung

Klare Ablehnung signalisiert auch der Steyregger Bürgermeister Gerhard Hintringer (SPÖ). In der Steyregger Gemeindepolitik habe es immer Einigkeit in dieser Frage gegeben. "Die Errichtung einer Autobahn in unserer Gemeinde wäre ein irreparabler Einschnitt in die Lebenswelt von uns allen. Ich lehne dieses unverantwortliche Mega – Straßenprojekt, das unsere Natur und unsere Lebensqualität in Steyregg nachhaltig gefährdet, ganz entschieden ab", so Hintringer auf MeinBezirk-Anfrage.

Für Landesrat Günther Steinkellner und Stadtrat Michael Raml (beide FPÖ) gibt es keine andere Alternative, als eine "möglichst stadtnahe" Ostumfahrung. | Foto: Land OÖ
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