"Digital-Uni" soll in Linz bleiben
Bund will alternative Standorte erst nach Linzer Bürgermeisterwahl prüfen

Nach Standortabsage: Die Kosten für den bereits durchgeführten Architekturwettbewerb könnten auf die Stadt Linz und das Land Oberösterreich zurückfallen. | Foto: Kronaus Mitterer Architekten ZT GmbH
  • Nach Standortabsage: Die Kosten für den bereits durchgeführten Architekturwettbewerb könnten auf die Stadt Linz und das Land Oberösterreich zurückfallen.
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Eine parlamentarische Anfrage der Neos-Abgeordneten Martina Künsberg Sarre an Bildungsminister Martin Polaschek zur geplanten Linzer "Digital-Uni" (IT:U) bringt einige unerfreuliche Details zutage: Bei einem neuen Standort könnten für Stadt und Land höhere Kosten anfallen. Zudem muss vermutlich eine neue Finanzierungsvereinbarung mit dem Bund geschlossen werden. Weiters könnten die Kosten für den bereits durchgeführten Architekturwettbewerb auf die Stadt und das Land OÖ zurückfallen. Bezüglich einer Prüfung von alternativen Standorte will man beim Bund die Bürgermeisterwahl am 12. Jänner abwarten. Dass die IT:U in Linz angesiedelt werden soll, steht jedoch außer Frage.

LINZ. Die geplante Digital-Uni in Linz (IT:U) steht weiter im Zentrum von intensiven Debatten. Kürzlich beantwortete Bildungsminister Martin Polaschek eine parlamentarische Anfrage der Nationalratsabgeordneten Martina Künsberg Sarre (Neos). Daraus geht hervor: Für einen neuen Standort – der geplante Bau in direkter Nachbarschaft zur Johannes Kepler Universität (JKU) wurde aufgrund von Umweltbedenken vom geschäftsführenden Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) abgelehnt – könnten für die Stadt Linz und das Land Oberösterreich bei einem Alternativstandort höhere Kosten anfallen, da Synergien mit der JKU wegfallen.

Höhere Kosten für Stadt und Land OÖ möglich

Deshalb ist vermutlich eine neue Finanzierungsvereinbarung (15a-Vereinbarung) mit dem Bund notwendig. Auch die Kosten für den bereits durchgeführten Architekturwettbewerb und andere Vorbereitungsarbeiten könnten vom Bund zurückverlangt werden. Insgesamt sind für die IT:U bereits rund 24 Millionen Euro an Kosten angefallen. Es gibt bereits elf Gründungsprofessuren. Insgesamt sind aktuell 90 Personen für die IT:U beschäftigt.

Prüfung von Alternativstandorten erst nach Wahl 

Aus der Anfragebeantwortung geht hervor, dass seitens des Bundesministeriums derzeit noch am Wunschstandort neben der JKU festgehalten wird. "Derzeit werden noch keine alternativen Standorte für die IT:U näher geprüft", heißt es darin. Ein Standort außerhalb von Linz wird ebenfalls klar ausgeschlossen: "Standorte außerhalb der
Stadt Linz stellen für das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung aus
grundsätzlicher universitätspolitischer Sicht keine tauglichen Alternativen dar." Fundierte Aussagen zur Standortwahl seien erst nach der Linzer Bürgermeisterwahl möglich. "Jedenfalls sollte im Interesse aller Beteiligter im ersten Quartal 2025 Klarheit geschaffen
werden", wird Polaschek in der Anfragebeantwortung zitiert. "Im ersten Quartal muss der neue Bürgermeister von Seiten der Stadt Klarheit schaffen. Emotionen raus, Fakten auf den Tisch und Lösungen her", fordert auch der Linzer Neos-Fraktionsobmann und Bürgermeisterkandidat Georg Redlhammer rasches Handeln nach der Wahl ein.

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