"Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst"
Theater Phönix holt Untiefen einer Ehe auf die Bühne

Louise ist fremdgegangen und Tom ist ausgezogen. Aber immerhin haben sie zwei Kinder miteinander und wollen ihre Ehe nicht kampflos aufgeben. | Foto: Andreas Kurz
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  • Louise ist fremdgegangen und Tom ist ausgezogen. Aber immerhin haben sie zwei Kinder miteinander und wollen ihre Ehe nicht kampflos aufgeben.
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Im Theater Phönix findet am Donnerstag, 29. Februar, die nächste Saalpremiere statt: "Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst" – der erste Nick Hornby am Haus – feiert österreichische Erstaufführung.

LINZ. "Nick Hornbys 'Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst' ist ein Stück mit großem Wiedererkennungseffekt. Wir freuen uns, dass wir das Stück bekommen haben", schwärmt Silke Dörner, künstlerische Leiterin des Theater Phönix. Hier werden ab Donnerstag, 29. Februar, Karina Pele und Martin Brunnemann eine Ehe in zehn Sitzungen auf die Bühne bringen. "Die Komödie verlangt ein besonderes Duo, das wir mit unseren zwei Ensemblemitgliedern aber finden konnten und die ab nächster Woche in den Ehering steigen werden", so Dörner. 

Vor der Paartherapie ins Pub

Das Stück dreht sich um die Ärztin Louise, die fremdgegangen ist und ihren Mann Tom, der als Musikjournalist arbeitet. Da die beiden zwei Kinder haben, wollen sie ihre Ehe nicht kampflos aufgeben. Jede Woche gehen sie zur Paartherapie und jede Woche treffen sie sich vorher im Pub, um sich mit einem Getränk auf die Sitzungen einzustimmen. "Das Publikum begleitet die beiden in die Untiefen ihrer Ehe und wird in die Beziehung hineingezogen", erklärt Dramaturgin Sigrid Blauensteiner. Dabei fehle es nicht an einer gehörigen Portion Sarkasmus und bitterem Humor. Hornbys Roman, der 2019 in Originalsprache unter dem Titel "State of the Union" erschienen ist, wurde auch bereits als preisgekrönte Miniserie verfilmt. 

Sprachwitz, Tiefgang und Liebe zu den Figuren

Nick Hornbys Konversationskomödie begleitet das Publikum in die Untiefen einer Ehe. | Foto: Andreas Kurz
  • Nick Hornbys Konversationskomödie begleitet das Publikum in die Untiefen einer Ehe.
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"Ich liebe Hornby. Er ist ein Meister des britischen Humors und mir war sofort klar, dass ich für das Stück die Inszenierung übernehmen will", berichtet Susanne Draxler, die hauptsächlich in Wien tätig ist und viele Projekte in der freien Szene realisiert. Im Phönix arbeitet sie mit einem stilisierten, abstrakten Bühnenraum, der Pub und Therapiesitzung zugleich ist. Im Laufe des Stücks kommen nach und nach Stühle – jeder davon steht für ein spezielles Thema – hinzu. "Es wird immer chaotischer. Trotzdem finden Louise und Tom einen Weg, sich neu kennenzulernen", gibt Draxler einen Einblick. Dadurch entstehen zehn Episoden, die durch Minszenen verbunden und von Pop-Musik untermalt werden. Zudem verrät die Regisseurin, dass das Paar durch Interaktion mit dem Publikum greifbar werde. Von Banalitäten über tiefschürfende Probleme komme alles zur Sprache. "An Hornby gefällt mir, dass er normale Menschen in den Fokus rückt und ihre Themen mit Humor aufgreift. Gleichzeitig verliert er dabei aber nicht die Tiefe", so Draxler. Die Zuseherinnen und Zuseher dürfen sich auf Lustiges sowie Berührendes freuen. Und auch für die Schauspielenden sei das Stück ein Fest – "Sie geben alles", betont Dörner stolz.

Das tut sich sonst im Theater Phönix

Alternierend zu "Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst" spielt im Theater Phönix bis 14. April auch noch "Gentrifizier dich" von Carla Niewöhner. Über eine Wiederaufnahme darf sich Aldous Huxleys "Schöne neue Welt" freuen, die ab Mitte Mai noch einmal zwei Wochen aufgeführt wird. Zudem sollen weitere Termine für die szenische Lesung "Die Zilli schießt" folgen. Laut Dörner werden auch die Sonderproduktion "Weck mich auf" sowie die performative Varieté-Reihe "Circus of the Strange" mit Patrick Huber gut angenommen. Mehr Infos und Tickets: theater-phoenix.at

Louise ist fremdgegangen und Tom ist ausgezogen. Aber immerhin haben sie zwei Kinder miteinander und wollen ihre Ehe nicht kampflos aufgeben. | Foto: Andreas Kurz
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