"Rasch ausfliegen"
SOS-Menschenrechte fordert Aufnahme afghanischer Frauen

  • Mathilde Schwabeneder, Vorsitzende des Vereins SOS-Menschenrechte schließt sich der Forderung nach Aufnahme schutzbedürftiger Personen aus Afghanistan an.
  • Foto: Zoe Goldstein
  • hochgeladen von Andreas Baumgartner
 

Der Linzer Verein SOS-Menschenrechte fordert ein Resettlement-Programm für afghanische Frauen. "Vor allem Mädchen und Frauen brauchen Schutz vor Gewalt und Unterdrückung und sollten rasch nach Österreich ausgeflogen werden", so Vorsitzende Mathilde Schwabeneder.

LINZ/KABUL. „Wir haben Platz. Nicht nur in Österreich, sondern auch in unserem Haus der Menschenrechte in Linz, wo erwachsene und jugendliche Asylwerber leben", sagt Mathilde Schwabeneder. Die Vorsitzende des Vereins SOS-Menschenrechte unterstützt damit die Forderung eines Resettlement-Programms für die Menschen in Afghanistan. Zuvor hatte Menschrechtsanwalt Manfred Nowak und das "Wissenschaftsnetzwerk Diskurs" eine rasche Evakuierung schutzwürdiger Personen aus Afghanistan gefordert. Österreich solle demnach zumindest 4.450 Menschen aus Afghanistan rasch und unbürokratisch mittels sicherem Flugtransfer aufnehmen.

"Mädchen und Frauen brauchen Schutz"

Nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban müssen viele Menschen in Afghanistan um ihr Leben fürchten. Vor allem jene Personen, die mit NATO- und US-Streitkräften kollaboriert hätten, würden von den Taliban derzeit ausfindig gemacht. "Vor allem Mädchen und Frauen brauchen Schutz vor Gewalt und Unterdrückung und sollten rasch
nach Österreich ausgeflogen werden", so Schwabeneder. Bereits während der letzten Regierungszeit der Taliban herrschten in Afghanistan extreme patriarchale Strukturen. Frauen drohen nun erneut Misshandlungen, Zwangsheirat sowie Hinrichtungen.

"Zynische Forderung" des Innenministers

Die Forderung von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) nach Abschiebezentren in den Nachbarstaaten Afghanistans bezeichnet Schwabeneder als "zynisch und menschenverachtend. Bis zu fünf Millionen Afghanen sind bereits dorthin geflüchtet und unsere Regierung weigert sich, sich auch nur ein paar Tausend schutzbedürftige Menschen aufzunehmen“, kritisiert die Vorsitzende von SOS-Menschenrechte.

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