Diözese Linz
Seit 30 Jahren geht der Nikolaus in Linz zur Schule

Nikolausdarsteller Josef Alkin, Barbara Kreuzmayr-Rösslhumer, Mitbegründerin der Nikolausschule, Anton Achleitner, Begründer der Nikolausschule, Mayella Gabmann, Diözese Linz, Julia Schörkhuber Bildungsreferentin Diözese Linz, und Pascal Gamper, Absolvent der Nikolausschule (v.l.n.r.). | Foto: Samuel Haijes
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  • Nikolausdarsteller Josef Alkin, Barbara Kreuzmayr-Rösslhumer, Mitbegründerin der Nikolausschule, Anton Achleitner, Begründer der Nikolausschule, Mayella Gabmann, Diözese Linz, Julia Schörkhuber Bildungsreferentin Diözese Linz, und Pascal Gamper, Absolvent der Nikolausschule (v.l.n.r.).
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Seit 30 Jahren öffnet die Nikolausschule einmal im Jahr ihre Türen, um die Nikolausdarsteller auf ihre Besuche bei den Familien vorzubereiten. Mehr als 1.000 Absolventinnen und Absolventen drückten seither im Linzer Diözesanhaus die Schulbank. 

LINZ. Am 6. Dezember ist es wieder soweit, wenn der Heilige Nikolaus die Kinder und ihre Familien daheim besucht. Um den 15-minütigen Aufenthalt so stimmig wie möglich zu gestalten, entstand 1994 in der Diözese Linz die Idee, eine Nikolausschule ins Leben zu rufen.  Mittlerweile drückten mehr als 1.000 Nikolausschüler im Linzer Diözesanhaus die Schulbank. Die Absolventen erhalten in einem dreistündigen Kurs historische Hintergrundinformationen zur Person des Heiligen Nikolaus, pädagogische Hinweise für kindgerechte Feiergestaltung, Lieder- und Legenden-Vorschläge sowie praktische Tipps für den Besuch bei den Familien. Mittlerweile gibt es in fast allen Bundesländern eine eigene Nikolausschule. 

Erfreulich ist der hohe Frauenanteil, der laut Jana Hofer, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der Diözese Linz, bei knapp 30 Prozent liegt. "In den 1990ern galt es noch als revolutionär, wenn Frauen als Nikolausdarstellerinnen unterwegs waren, mittlerweile kommen jedes Jahr immer mehr Frauen dazu. Das bricht auch das Bild auf, dass der Heilige Nikolaus typisch männlich sein muss." 

In einer dreistündigen Schulung erfahren die Nikolausdarsteller, worauf es beim Besuch der Kinder zu achten gilt.  | Foto: Samuel Haijes
  • In einer dreistündigen Schulung erfahren die Nikolausdarsteller, worauf es beim Besuch der Kinder zu achten gilt.
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Krampus nicht mehr zeitgemäß

Vieles habe sich in den vergangenen drei Jahrzehnten verändert, wie Hofer erklärt. "Uns ist es ganz besonders wichtig, dass der Nikolausbesuch für die Kinder angstfrei geschieht. Vor allem der Krampus als Furcht einflößender Begleiter ist längst nicht mehr zeitgemäß. Der Nikolausdarsteller nimmt auch keine mahnenden Worte mehr in den Mund, die positiven Eigenschaften und Stärken der Kleinen werden hervorgehoben."

In Absprache mit den Eltern gibt es auch die Möglichkeit, dass der Nikolausdarsteller erst direkt vor den Kindern das Nikolausgewand anlegt. Das gemeinsame Ankleiden kann Berührungsängste lösen, Spaß machen und für eine vertrautere Atmosphäre sorgen. Eltern können im Vorfeld einen wichtigen Beitrag für einen gelungenen Nikolausbesuch leisten. "Zur Ruhe kommen, Kekse und Tee auf den Tisch stellen und Kerzen am Adventkranz anzünden – das alles trägt zu einem stimmungsvollen Nikolausbesuch bei", unterstreicht Hofer. Der weiße Rauschebart ist ebenfalls längst kein Muss mehr. Viele Kinder fühlen sich wohler, wenn sie das Gesicht und die Gesichtszüge des Nikolausdarstellers erkennen können. 

Jana Hofer ist Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der Diözese Linz und für die Nikolausschule mitverantwortlich.  | Foto: Diözese Linz
  • Jana Hofer ist Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der Diözese Linz und für die Nikolausschule mitverantwortlich.
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Seit mehr als 30 Jahren als Nikolaus unterwegs

Als echtes Urgestein unter den Linzer Nikolausdarstellern gilt Herbert Flecker, der seit mehr als 30 Jahren im Pfarrgemeindegebiet Froschberg Familien am 6. Dezember besucht. "Wir hatten in der Pfarre St. Konrad einen Nikolaus-Mangel und so fragte mich der damalige Pfarrer Walter Wimmer, ob ich es mir vorstellen könnte. Ich habe nicht lange überlegt und bin sozusagen ins kalte Wasser gesprungen." Zu Beginn der 1990er-Jahre gab es noch keine Nikolausschule, das Material für den Nikolausbesuch stellte sich der 72-Jährige selbst zusammen. 

"Bei meinen ersten Besuchen war ich schon etwas aufgeregt, ich wusste ja nicht wirklich, was genau auf mich zukommt und wie die Kinder auf mich reagieren würden. Zum Glück habe ich fast ausnahmslos nur positive Erfahrungen in all den Jahren gemacht. Oft bekomme ich von den Kindern selbst gebastelte Geschenke oder ein Gedicht vorgetragen. Einmal bin ich von drei Mädchen mit einem klassischen Konzert empfangen worden. Sie haben Klavier, Geige und Querflöte gespielt, das war ein besonders schöner Moment", erinnert sich der Pensionist. 

Herbert Flecker ist seit mehr als 30 Jahren im Pfarrgemeindegebiet Froschberg als Nikolausdarsteller unterwegs.  | Foto: Pfarre St. Konrad
  • Herbert Flecker ist seit mehr als 30 Jahren im Pfarrgemeindegebiet Froschberg als Nikolausdarsteller unterwegs.
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"Sind keine Mahner oder Schimpfer"

Von den Eltern geschriebene Plus-Minus-Listen der Eltern gehören längst der Vergangenheit an. "Es ist nicht die Aufgabe des Heiligen Nikolaus als Mahner oder Schimpfer aufzutreten. Ich habe es schon immer so gehalten, nur die positiven Eigenschaften der Kinder hervorzuheben. Es ist schön, die Aufregung der Kinder zu sehen, wenn sie den Stab halten dürfen und am Ende die Nikolaussackerl von mir ausgeteilt bekommen. Wenn die Familie es möchte, dann singen wir auch gemeinsam das eine oder andere Weihnachtslied." Die Nikolopension ist für Herbert Flecker noch in weiter Ferne, weil "solange es mir Spaß macht, werde ich weiterhin als Nikolausdarsteller unterwegs sein." Die Nachfrage steigt von Jahr zu Jahr – wer Besuch vom Heiligen Nikolaus erhalten möchte, sollte sich daher früh genug in der zuständigen Pfarre anmelden. 

Weitere Infos zur Nikolausschule auf: dioezese-linz.at

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