„Walter White“ aus Linz
Professionelles Drogenlabor in Linz entdeckt
Es klingt wie eine Szene aus der TV-Serie "Breaking Bad": Am 23. Juli durchsuchten Drogenfahnder des Landeskriminalamtes Oberösterreich die Wohnung eines 35-jährigen Österreichers und stießen dabei auf ein hochprofessionelles Drogenlabor zur Herstellung von Amphetamin, in der Szene auch als "Speed" oder "Speck" bekannt – mindestens vier Kilo in ausgezeichneter Qualität soll der amtsbekannte Mann hergestellt haben.
LINZ. Im Badezimmer der Wohnung des 35-jährigen Österreichers in Linz entdeckten die Ermittler ein Labor, das an die Machenschaften des Chemielehrers Walter White aus der Erflogsserie "Breaking Bad" erinnert. Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen, inklusive Schutzanzügen, durchsuchten die Beamten gemeinsam mit Spezialisten des Bundeskriminalamtes die Räumlichkeiten.
Unzählige Chemikalien, darunter hochgiftiges Quecksilber, Salzsäure, Schwefelsäure und Aceton, sowie rund 89 Kilogramm Amphetaminbase, was für viele weitere Kilogramm fertiges Speed gereicht hätte und die nur noch einen Schritt vom fertigen Produkt entfernt war. Für die anderen Bewohner des Mehrparteienhauses habe laut Polizei zum Glück keine Gefahr bestanden.
Anleitung im Internet besorgt
Der Drogen-Laborant, der als Leasingarbeiter tätig war, zeigte sich geständig und gab zu, in den letzten Jahren seit Ende 2021 mindestens vier Kilogramm Amphetamin hergestellt zu haben. Das mehrere tausend Euro teure Labor-Equipment habe er online gekauft und auch das nötige Wissen für seine "Experimente" habe er sich mit Hilfe von Anleitungen aus dem Internet angeeignet.
Hinweis aus Polen
Die Chemikalien bestellte er größtenteils in Polen. Tatsächlich waren es die polnischen Behörden, die dann aufgrund der bestellten Menge an "Phenyl-2-nitropropen" – ein Stoff, der ausschließlich zur Herstellung von Amphetamin dient – misstrauisch wurden und den österreichischen Kollegen den entscheidenden Tipp gaben.
Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft
Seit seiner Festnahme am 23. Juli sitzt der 35-Jährige in Untersuchungshaft und erwartet nun seine Anklage. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft. Die Justiz kennt den Mann bereits aufgrund früherer Drogenvergehen – bisher allerdings nur wegen des Konsums von Speed und nicht wegen der Herstellung.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.