Jetzt ist er strafmündig
Oberösterreichs kriminellster Teenager in Haft
Er zählte zu Oberösterreichs "Most Wanted", seit gestern ist er endlich – zumindest vorerst – hinter Gitter. Das lässt vor allem seine zahlreichen Opfer ein wenig aufatmen
LINZ. Die Rede ist von jenem Teenager, der seit Monaten den gesamten Zentralraum mit dutzenden Taten terrorisiert hatte. Auf das Konto des Traunviertlers, der in Linz in einem Heim untergebracht ist, geht vom Taxiraub in Pettenbach, über etliche Einbrüche – etwa in einer Bar in Traun – sowie Autodiebstählen in Ried im Traunkreis oder Leonding und Gewaltdelikten, alles was das Strafgesetzbuch zu bieten hat.
Jetzt ist er strafmündig
Das Problem war aber nicht, dass die Polizei nicht wusste wer er ist – das halbe Land kennt mittlerweile seinen Namen und sein Gesicht – oder wo er sich aufhält. Er war aber bis vor wenigen Tagen noch 13 Jahre alt und somit nicht strafmündig. Sein kürzlicher Geburtstag und somit die Strafmündigkeit hielt ihn jedoch auch nicht davon ab wieder zuzuschlagen.
Home-Invasion bei Drogendealer
Am Morgen des 19. September überfiel er – jetzt als 14-Jähriger – gemeinsam mit einem 19-Jährigen einen 31-jährigen Iraker in dessen Wohnung in Linz und verletzte diesen schwer. Bewaffnet mit einem Springmesser drangen die zwei um 6.45 Uhr in die Wohnung des mutmaßlichen Drogendealers ein und forderten Bargeld von ihm. Dem nicht genug: Mit Fäusten und mehreren schweren Gegenständen droschen sie auf den Iraker ein, der dabei einen Bruch der Augenhöhle erlitt. Der 31-Jährige flüchtete aus der Wohnung, was von einer Zeugin bemerkt wurde, die dann die Polizei verständigte. Im Zuge der Fahndung wurden die Jugendlichen am Donnerstag von Spezialkräften der Cobra verhaftet. Heute Freitag wurde auch noch eine 20-Jährige Linzerin ausgeforscht, sie soll den Raubüberfall angestiftet haben. Alle drei wurden in die Justizanstalt Linz eingeliefert. Bis morgen wird über die Untersuchungshaft entschieden. Trotz unzähliger Anzeigen wegen schwerer Taten und einem verursachten Sachschaden in der Höhe von mehreren Hunderttausend Euro, gilt der 14-jährige formal als unbescholten. Für den brutalen Raubüberfall droht ihm eine Gefängnisstrafe bis zu siebeneinhalb Jahren.
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