Schülerproteste in Linz
Maturanten machen sich Sorgen wegen mündlicher Prüfungen
Um gegen die geplante Wiedereinführung der mündlichen Matura zu protestieren, gingen heute rund 300 Schülerinnen und Schüler in Linz auf die Straße. Organisiert wurde die Demonstration von der Aktion kritischer Schüler_innen (AKS). Ihre Forderung: Die Prüfung sollte auch dieses Jahr freiwillig abgelegt werden können, da in den letzten beiden Jahren kein ausreichender Unterricht stattfinden konnte.
LINZ. "Wir finden, dass unser Jahrgang auch als Corona-Jahrgang gezählt werden sollte. Viele Schülerinnen und Schüler konnten aufgrund sozialer Strukturen nicht ausreichend am Distance Learning teilnehmen", sagt Vinzenz Horcicka, Schülersprecher am BRG Hamerling in Linz. Deshalb gingen am 26. Jänner hunderte Schülerinnen und Schüler auf die Straße und zogen gemeinsam vom Linzer Hauptplatz über die Nibelungenbrücke bis vor die OÖ. Bildungsdirektion nach Urfahr. Organisiert wurde die angemeldete Demonstration von der Aktion kritischer Schüler_innen (AKS).
Zwei Jahre Distance Learning nachholen
"Die mündliche Matura sollte auch heuer freiwillig abgelegt werden", so Horcicka, "für viele Schüler verursacht die mündliche Prüfung großen Stress. Sie machen sich Sorgen, den Stoff nicht in der kurzen Zeit nachholen zu können."
Bildungsdirektion verspricht Unterstützung
„Ich weiß, dass die letzten Schuljahre keinesfalls einfach waren, weder für die Lehrkräfte noch die Schülerinnen und Schüler. Die Pädagoginnen und Pädagogen werden dies berücksichtigen und Stoffgebiete für die mündliche Reife- und Diplomprüfung dementsprechend anpassen", so Bildungsdirektor Alfred Klampfer. Zusätzlich soll im Sommersemester und kurz vor der Reife-und Diplomprüfung Ergänzungsunterricht angeboten werden.
Demo wurde nicht von Polizei gestoppt
Meldungen aus anderen Medien, die behaupten die protestierenden Schüler seien auf ihrem Weg zu Bildungsdirektion in der Wildbergstraße gestoppt worden, seien falsch. "Wir haben zwar vorab die Demoroute geändert. Der Endpunkt war dann beim AEC festgelegt, gestoppt wurden wir nicht. Woher diese Meldung kommt, können wir uns nicht erklären", so Horcicka, der den Protest mit organisierte, erstaunt gegenüber der BezirksRundSchau.
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