"1.000 Bäume für Linz"
Erste Pflanzpläne für Linzer City
In elf Straßenzüge in der Linzer Innenstadt sollen schon bald mehr Bäume zur Luftverbesserung beitragen – die BewohnerInnen dürfen bei den Details ein Wörtchen mitreden.
LINZ. Bäume mit großen Kronen verbessern und kühlen die Stadtluft. Rund 1.000 Bäume sollen in Linz in den nächsten Jahren gepflanzt werden, so lautet der ambitionierte Plan des für Stadtnatur und Lebensqualität zuständige Vizebürgermeister Bernhard Baier. Ein Schritt, der auch dringend notwendig ist – bis zum Jahr 2050 ist in Linz mit einer Verdoppelung der Hitzetage zu rechnen. Im Vorjahr zeigte das Thermometer an 24 Tagen mehr als 30 Grad Celsius an.
Mehr Grün auf rund 30 Straßenkilometern
Im Herbst 2019 beschloss der Linzer Gemeinderat die Umsetzung des Projektes „1.000 neue Bäume für Linz“ als Teil der städtischen Klimastrategie. In einem ersten Schritt erstellten die Landschaftsarchitekten vom Planungsbüro 3:0 eine Potenzialanalyse. Von insgesamt 60 untersuchten Straßenkilometern in der Innenstadt gebe es demnach auf rund 30 Kilometern eine reelle Möglichkeit für mehr Grün und mehr Bäume.
Ansicht der Bewohner gefragt
Nun liegt eine erste Auswahl von insgesamt elf Straßenzügen vor, in denen nun "Detail-Projekte für Pflanzungen" ausgearbeitet werden. Bäume gepflanzt werden sollen in der Lustenauerstraße, Bürgerstraße, Schillerstraße, Schubertstraße, Ferihumerstraße, Freistädter Straße, Knabenseminarstraße, Kroatengasse, Wildbergstraße, Weingartshofstraßesowie der Leonfeldner Straße zwischen Freistädter Straße und Weigunystraße.
Nach Vorliegen der Details soll eine Bürgerinformation folgen. "Denn die Ansicht der Bewohner sowie betroffener Unternehmer ist vor der Umsetzung gefragt. Wir wollen niemanden vor vollendete Tatsachen stellen, alle mit ins Boot holen und die Planung auf die Vorstellungen der Betroffenen abstimmen.
Hein fordert "rasche Umsetzung"
Vizebürgermeister Markus Hein sieht die Baumstudie in einer ersten Reaktion "als positiv". Wichtig sei "in diesem Zusammenhang aber, dass diese Studie nicht nur am Papier bleibt, sondern auch tatsächlich zur raschen Umsetzung gelangt", fordert Hein, dass in der Sache aufs Tempo gedrückt wird. Damit im Herbst die ersten Bäume gepflanzt werden können, seien Anrainerbeteiligung und Detailplanungen noch in den Sommerferien umzusetzen.
Prinzip der "Schwammstadt"
Damit die Bäume auch genügend Wasser bekommen, setzt man bei der Stadt auf das Prinzip der "Schwammstadt". Dabei erhalten neu gepflanzte Bäume einen wesentlich größeren Straßenunterbau als bisher. Grobe Steine als Unterlage speichern ein Vielfaches an Wasser. Dieser "Schwamm" soll ein gesundes Wachstum gewährleisten. Während sich Wurzeln im Subterrain ausbreiten, bleibt an der Oberfläche Platz für Radwege oder Gehsteige. Ein weiterer Vorteil: Bei Starkregen versickert das Wasser besser im Boden und die Kanalisation wird entlastet.
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