Story der Woche
Dem Lernerfolg etwas nachhelfen

Neben dem Preis zählen auch die Gruppengröße und Unterrichtsdauer, das zeigt der aktuelle AK-Preisvergleich. | Foto: Igor Mojzes/Fotolia
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Nachhilfe kann in den Ferien durchaus Sinn machen. Eltern sollten sich aber zuvor gut informieren.

LINZ. In den Ferien machen Schüler Pause. Das gilt aber nicht für alle. Manche Schüler nutzen die freie Zeit, um den gelernten Stoff zu festigen. Andere müssen sich auf eine Nachprüfung vorbereiten. Nachhilfe kann dafür sinnvoll sein, sagt Christine Plaimauer, Professorin an der Pädagogischen Hochschule Linz – besonders wenn ein Schüler etwas versäumt hat. "Wenn der Nachhilfelehrer gut ist und die Leistungen schlecht sind, macht es wahrscheinlich immer Sinn", so Plaimauer.

"Schauen, wo Problem angefangen hat"

Gerade bei Nachprüfungen sollte man sich aber auch Gedanken machen, was der Grund für das "Nicht genügend" ist. Nicht immer ist es fehlendes Verständnis, oft mangelt es an der Arbeitshaltung oder auch an der Nervosität bei Prüfungen. "Wenn das Kind nicht arbeiten will, können wir nicht helfen", sagt Stefan Schobesberger von der Lernhilfe Linz. Seit zehn Jahren unterstützt er Schüler in Mathematik, Physik und Chemie. Für ihn macht Nachhilfe Sinn, wenn das Kind Probleme mit dem Verständnis des Stoffes hat. "Wenn es zu einer Nachprüfung kommt, ist schon einiges schiefgegangen", sagt Schobesberger. Dann müsse man schauen, wo das Problem angefangen hat.

"Vier Wochen reichen aus"

Der richtige Zeitpunkt, um in den Ferien mit dem Lernen zu beginnen, hängt vom Lerntyp ab. "Natürlich ist es gut, wenn man sich den Stoff einteilt und in Portionen lernt", sagt Plaimauer. Schobesberger empfiehlt ebenfalls, früher anzufangen. Sinnvoll seien zum Beispiel ein bis zwei Orientierungsstunden zu Beginn der Ferien, damit die Kinder dann selbst lernen können. Später solle man dann mit Unterstützung weitermachen. "Vier Wochen sollten normalerweise ausreichen", sagt Schobesberger. "Da gibt es sehr gute Erfolgschancen."

Lerngemeinschaften sind Alternative

Für Plaimauer muss es nicht immer professionelle Nachhilfe sein. Auch „Lerngemeinschaften“ mit Mitschülern, in denen man sich gegenseitig motiviert, können eine Alternative sein. Die Eltern sind hingegen nicht immer eine Hilfe, besonders wenn man selbst seit 20 Jahren nichts mehr mit Mathematik zu tun hatte. "Wichtig ist, dass die Eltern entspannt sind", sagt Plaimauer.

Bedarf ist Armutszeugnis

Generell ist der hohe Bedarf an Nachhilfe für Plaimauer aber ein Armutszeugnis. "Der Unterricht sollte so sein, dass man ihm folgen kann", sagt sie. "Ein Kind mit ganz viel Nachhilfe durch die AHS zu schieben, finde ich nicht zielführend." Die Arbeiterkammer OÖ (AK OÖ) rät Eltern, sich im Freundes- und Bekanntenkreis nach Erfahrungen mit Nachhilfelehrern zu erkundigen. Bei Gruppenunterricht sind Anzahl und Alter der Schüler interessant. Je weniger Teilnehmer, umso intensiver ist die individuelle Betreuung und umso größer in der Regel der Lernerfolg. Ob ein Preis angemessen ist, hängt von Faktoren wie Einschreibgebühr oder Dauer der Unterrichtseinheiten ab. Oft gibt es Frühbucherpreise oder man kann einen Rabatt aushandeln. Nachhilfe muss aber nicht immer etwas kosten. Die Volkshochschule (VHS) bietet kostenlose Kurse für Schüler von Linzer Volksschulen und Neuen Mittelschulen in Deutsch, Mathematik und Englisch an.

AK-Test

Der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer OÖ hat die Preise für Einzel- und Kleingruppenunterricht verglichen. Die Basis bildete ein vierwöchiger Ferienkurs zur Vorbereitung auf die Nachprüfung. Da eine Unterrichtseinheit je nach Anbieter 45, 50 oder #+60 Minuten dauert, wurden alle Preise auf 60 Minuten umgerechnet.

Einzelunterricht:
20 bis 46,67 Euro pro Stunde

Kleingruppe:
12 bis 24,44 Euro pro Stunde

Preisentwicklung:
Verglichen mit 2018 sind die Preise in der Kleingruppe um durchschnittlich 7,3 Prozent und im Einzelunterricht um 2,6 Prozent gestiegen. Bei #+18 Anbietern ist der Preis unverändert.

Detailergebnisse:
ooe.konsumentenschutz.at

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