"Dach über dem Kopf" nimmt Gestalt an

Gunther Trübswasser, Architektin Isa Stein, Sarah Kotopulos, Bauleiter Peter Angerbauer. | Foto: SOS-Menschenrechte
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Das vom Verein "SOS-Menschenrechte" betriebene "Haus der Menschenrechte" in der Linzer Rudolfsstraße nimmt immer mehr Gestalt an. Seit Jahresbeginn wird das Flüchtlingswohnheim eifrig saniert. Eine Aufstockung um ein viertes Obergeschoss ist bereits erfolgt. Auf rund 1.000 m2 Nutzfläche entstehen Wohnräume, Küchen, Büros und Begegnungszonen. Tausendfache Geld- und Sachspenden und über 80 Benefizveranstaltungen haben die Sanierung möglich gemacht. „Ohne die großzügigen Spenden sowie ohne die zahlreichen Sachspenden von Firmen hätte der Verein niemals dieses Megaprojekt in Angriff nehmen können. Dafür sind wir allen außerordentlich dankbar!“, betont Obmann Gunther Trübswasser das Engagement der Zivilbevölkerung

Bausteinaktion geht weiter

Zweieinhalb Jahre nach dem ersten Spendenaufruf und dem Start der Aktion „Dach über dem Kopf“ darf sich SOS-Menschenrechte über Eigenmittel in einem Ausmaß von rund 800.000 Euro freuen (davon 700.000 Euro allein von Privatpersonen sowie 100.000 Euro Einmalförderung durch das Land OÖ.). Die Bausteinaktion geht nun weiter: Für 1.000 Euro kann man einen Spezial-Bausteine erwerben und wird namentlich auf der Steintafel „Wall of Fame“ verewigt. Für 2.000 Euro übernimmt man die Patenschaft für ein Zimmer, das einen Wunschnamen tragen kann. Auch nachrangige Darlehen sind ab 2.000 Euro möglich, nach einer Laufzeit von bis zu 20 Jahren wird der Betrag zurückgezahlt – auf Wunsch wird die Einlage jährlich mit bis zu drei Prozent verzinst. 

Wohnraum für alle

SOS-Menschenrechte möchte das Haus aber nicht nur für Asylwerber nutzen, sondern will mit dem neuen Haus "für die nächsten 40 Jahre Wohnraum für alle, die sich in einer akuten Notlage befinden, bieten", beschreibt Sarah Kotopulos die Beweggründe dieses Megaprojekts. Der Verein wolle langfristig auch ein Kompetenzzentrum für Menschenrechte sein, auf das die Zivilgesellschaft stolz sein könne.

Kritik an Asylpolitik

Trübswasser nutzte die Gleichenfeier aber auch, um die Asylpolitik der Bundesregierung zu krisitieren: „Seit den Nationalratswahlen im vergangenen Herbst haben sich der Politikstil und viele Werte in unserer Gesellschaft leider verschoben. Alte Konzepte wurden hervorgeholt, überkommene Vorurteile wieder gepflegt und vieles, das vor einigen Jahren nicht einmal angedacht war, wird nunmehr offen ausgesprochen.“ Kritisch sieht der Verein Abschiebungen nach Afghanistan, das kein sicheres Land sei und die sich verschlechternde Unterbringungs- und Betreuungssituation in Oberösterreich. Die "Konzetration" von Asylwerbenden in „Ankerzentren" gebe Anlass zu Besorgnis, auch weil mittlerweile bereits rund 1.200 Plätze in dezentralen Einrichtungen frei wären.

Bundespräsident kommt zur Eröffnung

Für das neue "Haus der Menschenrechte" gibt es schon einen Eröffnungstermin. Am Freitag, den 24 Mai 2019 erfolgt die feierliche Hauseröffnung in Anwesenheit von Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

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