Studie mit Linzer Beteiligung zeigt neue Krebstherapie auf

Florian Fitzal bei der Untersuchung in der Ambulanz. | Foto: BHS
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300 Primärfälle und einen Patientenzuwachs von zehn Prozent verzeichnete das Brust-Gesundheitszentrum (BGZ) am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern im vergangenen Jahr. Damit ist das Zentrum die größte von einer Chirurgie betriebene derartige Einrichtung in Österreich. Durch die hohen Fallzahlen haben die Spezialisten nicht nur umfangreiche Erfahrungen. Ihnen steht auch eine große Anzahl an Studienteilnehmerinnen bei der Entwicklung neuer Therapien und Medikamente zur Verfügung.

Studie am BGZ

Eine dieser Studien zeigt nun den Weg zu einem revolutionären neuen Krebsmedikament auf. „Im Rahmen einer Studie bekam ein Teil der von unserem Brustzentrum eingebrachten Frauen ein Medikament, das die durch die Antihormontherapie – eine Standardbehandlung bei hormonabhängigem Brustkrebs – verursachte starke Absenkung der Knochendichte (Osteoporose) bekämpft. Für diesen Zweck ist das Medikament namens Denosumab bereits zugelassen. Es wird zweimal jährlich einfach und fast nebenwirkungsfrei unter die Haut gespritzt. Der Knochendichteverlust verbessert sich um das Fünf- bis Achtfache, die Zahl der durch Osteoporose bedingten Knochenbrüche sinkt um 50 Prozent. Also eine hochwirksame Therapie gegen diese belastenden Nebenwirkungen der Krebsbehandlung“, erklärt BGZ-Leiter Florian Fitzal.

Unerwartete Anti-Krebs-Wirkung nachgewiesen

Eine echte Sensation zeigte sich aber bei der weiteren Datenanalyse: Das Präparat scheint auch eine positive Wirkung auf das Wiederauftreten des Krebses zu haben und könnte außerdem auch die Bildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) reduzieren. „Wir haben also ein fast nebenwirkungsfreies Medikament, das Osteoporose und deren Knochenbruchrate stark vermindert und gleichzeitig auch Wiederkehr und Ausbreitung von Krebs mitbekämpft. Ein echter Durchbruch in der Krebsforschung“, freut sich Fitzal. Keine einzige der BGZ-Patientinnen in der Studie zeigte klinisch relevante Nebenwirkungen. Das Medikament steht allerdings für diese Indikation noch vor der Zulassung. Ziel im Zulassungsverfahren ist, das Medikament auch für Frauen einsetzen zu können, die noch keine Osteoporose haben und eine Brustkrebs-Therapie mit einem Anti-Hormon erhalten.

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