Skatepark Nordbahnhof: Plötzlich lag alles in Schutt und Asche

Wütend über den Abriss des Skateparks am Nordbahnhof: Tobias Schweiger, Sarah Pansy und Stefan Ohrhallinger von KPÖ PLUS. | Foto: KPÖ PLUS
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LEOPOLDSTADT. Ein offener Platz für Jugendliche, ein selbstorganisiertes Projekt, das über die Jahre gewachsen war - ein kleines Paradies. Die Geschichte des Skateparks am Nordbahnhof klang offenbar zu schön, um wahr zu sein und wahr zu bleiben.
Plötzlich, ohne Vorwarnung, rollten die Bagger an und machten den Skatepark an einem einzigen Nachmittag dem Erdboden gleich. Übrig blieben ein Schutthaufen, Verzweiflung und Zorn. Nun sind sich sogar die Neos und die KPÖ Plus einig: Das geht zu weit. Hier muss etwas passieren, um das öffentlich zu machen und vielleicht eine Lösung für die Zukunft zu finden.

Ein Ort der Jugendkultur

Vor etwa drei Jahren war klar, dass sich am Nordbahnhof künftig einiges ändern wird. Der Verkauf des Geländes wurde besprochen, die weitere Nutzung war offen. Damals vereinbarte die Stadt Wien mit den ÖBB (dem Besitzer des Bahnhofs) eine Zwischennutzung für einen bestimmten Bereich. Der Platz wurde dann langsam zu einem Park, zu einem selbstorganisierten Gelände mit einem Skatepark, Baumhäusern, Gemeinschaftsgärten und einem Grillplatz. Die Zwischennutzung wurde auf ein Jahr vereinbart. Dann, als das Jahr vorüber war, ließ man die Sache auf sich beruhen. Selten wurde das Ende des Vertrages oder die weitere Vorgehensweise angesprochen. Die Kids nutzten den Skatepark, erweiterten und verschönerten ihn. Schön langsam geriet in Vergessenheit, dass hier etwas zu klären wäre.

Vor vollendete Tatsachen gestellt

Ohne Ankündigung, ohne Vorwarnung oder Rücksprache: Vor wenigen Tagen rissen die Bagger der ÖBB alles nieder. "Wie konnte sowas passieren, dass genau das, was die Menschen brauchen und mit ihren eigenen Mitteln aufbauen, zerstört wird und letztendlich um teures Geld wiederaufgebaut werden muss?", fragt sich Stefan Ohrhallinger, Nationalratswahlkandidat KPÖ PLUS in der Leopoldstadt und Brigittenau. "Die Plätze, die vor allem auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen abgestimmt sind, finden sich in Wien ohnehin viel zu selten", ist auch Christian Moritz von den Neos überzeugt. Und weiter: "Auf dem ehemaligen Nordbahnhof-Gelände biete sich jedoch die einmalige Chance, dass Jugendliche selbst einen Raum für sich gestalten können: Der Skatepark ist weg aber das Areal noch unverplant. Wir fordern eine echte Mitbestimmungsmöglichkeit für junge Menschen bei der Weiterentwicklung des Nordbahnhofareals."

Die ÖBB bezieht sich in ihrer Stellungnahme auf Altbekanntes. "Am Nordbahnhof in Wien entsteht ein neues Wohnviertel, das von langer Hand geplant ist und zu dem es Informationsveranstaltungen für alle Beteiligten gab. Die Bauvorbereitungen sind bereits am Laufen. Im Rahmen dieses Projektes wurde der Mietvertrag für den Skatepark aufgelöst", so die Stellungnahme vonseiten der Bundesbahnen.

Ungewisse Zukunft

Selbstorganisation und Freiraum werden sowohl von der KPÖ Plus als auch von den Neos unterstützt. "Wenn wir diese Maßnahmen von öffentlich - das heißt von uns allen - finanzierten Entscheidungsträgern transparent machen und in der Folge demokratisch darüber entscheiden und ein gewisses Maß an Selbstverantwortung zulassen können, wären diese Eigeninitiative junger Menschen und Familien nie zerstört worden," ist sich Ohrhallinger sicher. Nun bleibt abzuwarten, was passieren wird. "Wir werden das Thema am köcheln halten", so Moritz in der Hoffnung, dass hier auch in Zukunft ein offener Raum für Jugendliche geschaffen wird.

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