Raus aus Gas
Mega-Rohr unter Wiener Praterbrücke wird zerlegt & entfernt
![Unter der Praterbrücke befindet sich (noch) diese ein Kilometer lange Gasleitung. Aktuell wird das Mega-Rohr abmontiert, zerstückelt und abtransportiert. | Foto: Tobias Holzer](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/06/24/9/40501149_L.jpg?1719405379)
- Unter der Praterbrücke befindet sich (noch) diese ein Kilometer lange Gasleitung. Aktuell wird das Mega-Rohr abmontiert, zerstückelt und abtransportiert.
- Foto: Tobias Holzer
- hochgeladen von Kathrin Klemm
Einen Kilometer lang ist ein Gasrohr, das die beiden Donauufer unter der Praterbrücke verbindet. Doch schon bald soll es Geschichte sein – mit der Demontage starten die Wiener Netze mit der Stilllegung ihrer Gasinfrastruktur.
WIEN. Schritt für Schritt soll Wien bis 2040 klimaneutral werden. Damit sollen auch die Gasanschlüsse verschwinden: Bis dahin wollen die Wiener Netze rund 4.000 Kilometer Leitungen stilllegen. Den Anfang macht man bei der Praterbrücke. Dort wird man mit der Demontage eines ein Kilometer langen Rohres, welches die beiden Donauufer verband. Es wird zerteilt und abgebaut.
"Die Demontage dieses großen Gasrohres stellt einen weiteren Meilenstein dar und macht deutlich: 'Raus aus Gas' ist für uns keine inhaltsleere Parole, wir packen die Energiewende mit allen Kräften gemeinsam an", betont Stadtwerke-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ). Neben dem Ausbau des Stromnetzes seien auch Maßnahmen zur Stilllegung nicht mehr benötigter Infrastruktur wichtig.
10.000 Gasanschlüsse nicht mehr benötigt
Von 1976 bis 2022 hat das Hochdruckstahlrohr unter der Praterbrücke die Gaskernzone in Simmering mit dem Kraftwerk Donaustadt verbunden. Mittlerweile ist es aber nicht mehr nötig. Der Bedarf kann mit einer anderen Leitung in einem sogenannten Düker – also einer unterirdischen Druckleitung – unter der Donau gedeckt werden.
![Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) und Wiener Netze-Geschäftsführer Gerhard Fida (v.l.) beim Lokalaugenschein unter der Praterbrücke. | Foto: Tobias Holzer](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/06/24/7/40501137_L.jpg?1719239678)
- Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) und Wiener Netze-Geschäftsführer Gerhard Fida (v.l.) beim Lokalaugenschein unter der Praterbrücke.
- Foto: Tobias Holzer
- hochgeladen von Kathrin Klemm
"Wir sehen seit einigen Jahren, dass der Gasverbrauch in Wien rückläufig ist", erläutert Wiener Netze-Geschäftsführer Gerhard Fida. Das sei einerseits wärmeren Wintern geschuldet. Anderseits würden die Wienerinnen und Wiener auch sparsamer mit Energie umgehen und auf alternative Wärmeenergien setzen.
"Allein im Jahr 2023 waren es 10.000 Gasanschlüsse, die nicht mehr benötigt wurden", lässt Fida wissen. "Wir als Wiener Netze kümmern uns seit über 100 Jahren um die Verteilung von Energie, von der Produktion bis zu unseren Kundinnen und Kunden. Das werden wir auch in Zukunft verlässlich und sicher tun. Nur die Energieformen ändern sich mit der Zeit", versichert der Wiener Netze -Geschäftsführer.
Fernwärme ersetzt Gas
Anstelle der alten Gastleitungen im Wiener Untergrund errichtet man 400 Kilometer an neuen Fernwärmeleitungen. Auch soll das Stromnetz in Wien erweitert werden, dazu werden acht neue Umspannwerke errichtet.
![Die Hochdruckgasleitung wird in kleinere Stücke zerlegt und Stück für Stück abtransportiert. | Foto: Tobias Holzer](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/06/24/4/40501134_L.jpg?1719239684)
- Die Hochdruckgasleitung wird in kleinere Stücke zerlegt und Stück für Stück abtransportiert.
- Foto: Tobias Holzer
- hochgeladen von Kathrin Klemm
Die Entfernung alter Gasrohre ist arbeitsintensiv. So dauert es bei jener unter der Praterbrücke noch bis September, bis die Arbeiten vollständig abgeschlossen sind. Hierbei wird das 50 Zentimeter dicke Stahlrohr in mehrere fünf bis sechs Meter lange Stücke zerteilt. Diese wiegen und eine Tonne und müssen aus 8,5 Meter Höhe auf den Boden der Donauinsel abgesenkt und abtransportiert werden.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.