Lieselotte Lang
Älteste Schaustellerin des Wiener Praters verstorben
- Liselotte Lang starb im 97. Lebensjahr im Kreise ihrer Familie. Hier zu ihrem 92. Geburtstag mit ihrer Tochter, Praterpräsidentin Silvia Lang.
- Foto: Lang
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Tiefe Betroffenheit herrscht im Wiener Prater als auch bei der Stadt: 1927 im Prater geboren, ist Lieselotte Lang ebendort im 97. Lebensjahr verstorben. Die Familie der ältesten Schaustellerin zählt zu den sogenannten Praterdynastien, die den Wurstelprater 1886 eröffneten. Ihre Tochter ist Silvia Lang, die aktuelle Präsidentin des Praters.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Das Geschäft des Schaustellens hatte Liselotte Lang in den Genen: Ihre Familie zählt zu den sogenannten Praterdynastien. Es sind drei Familien – die Schaafs, die Wilferts und die Kobelkoffs – die den Vergnügungspark zu dem machten, was er heute ist.
Bis vor wenigen Jahren, mit 88 Jahren, stand Lang noch jeden Tag selbst in ihrem Betrieb. So wie ihre Eltern und Großeltern nannte sie den Wiener Prater ihr Zuhause. Genau dort ist Lang im 97. Lebensjahr im Kreise ihrer Familie verstorben.
Mit großem Bedauern reagierte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) auf die Nachricht vom Tod Lieselotte Langs. "Meine tiefe Anteilnahme gilt ihren Hinterbliebenen", so der Bürgermeister.
- Mit acht Jahren begann Lieselotte Lang im Prater zu arbeiten.
- Foto: Lang
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"Für Lieselotte Lang, deren Vorfahren 1866 die ersten Attraktionen des Wiener Praters eröffnet haben, war der älteste Vergnügungspark der Welt ihr Leben – an seinem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg war sie maßgeblich beteiligt", erläutert Ludwig. Dank ihrer Leidenschaft habe sich Lang um die Lebendigkeit des Praters, der sich so stark in die Identität und das Image von Wien eingeschrieben habe, verdient gemacht, so Ludwig.
Familie seit 1866 im Prater
Mit 96 Jahren war Lang die älteste Schaustellerin des Praters. Bereits mit acht Jahren begann sie dort – im Kinderkarussell ihrer Großeltern – zu arbeiten. "Ich bin nach der Schule gleich zu meinem Karussell gegangen. Meine Hausaufgaben habe ich auch dort gemacht. Ich hatte da eh ein kleines Platzerl", erzählt bei einem Interview 2019 gegenüber MeinBezirk.at. Ihr ganzes Leben war Lang im Wurstelprater unterwegs – auch noch in höherem Alter. Viel Zeit verbrachte sie bei ihrer geliebten "Wiener Rutsche".
- Die "Wiener Rutsche" betrieb Lieselotte Lang mit viel Leidenschaft. Die 35 Meter lange und 15 Meter hohe Rutsche mit ihren rot-weiß-roten Bahnen ist schon von Weitem zu sehen
- Foto: Kathrin Klemm
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Auf die Frage, ob sie je überlegt hätte, woanders zu leben, antworte sie mit einem eindeutigen: "Na. Wir sind doch schon am schönsten Ort!" Auch ihre vier Kinder arbeiten im Vergnügungspark. Eine davon ist Silvia Lang, die diesem als Präsidentin des Wiener Praterverbandes vorsteht.
"Dem Prater und seinen Traditionen galt zeitlebens ihr ganzes Augenmerk", ergänzt Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ): "Und so empfinde ich es als tröstlich, dass sie auch in der ihr so geliebten Umgebung Abschied vom Leben nehmen konnte. Meine tiefe Anteilnahme gilt ihrer Familie und der ihr verbundenen ganzen Praterfamilie."
Und so bleiben viele herzliche Erinnerungen an die Pratergröße, versichert Kaup-Hasler: "Als zwei Wege im Prater 2022 nach ihren Urgroßvätern August Schaaf und Nikolai Kobelkoff benannt wurden, war Lieselotte Lang überglücklich. So strahlend wie an diesem Tag werde ich Lieselotte Lang, das Herz einer der wichtigsten Praterdynastien, in Erinnerung behalten."
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