Barmherzige Brüder
Leopoldstädter Augenärztin behandelt in Guatemala
Hilfsprojekt "Augen Auf": Pensionierte Oberärztin der Barmherzigen Brüder Wien ermöglicht augenärztliche Behandlung in Zentralamerika.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Nach 21 Jahren ging Montserrat Masats als Oberärztin in der Augenabteilung der Barmherzigen Brüder Wien in Pension. Doch auch, als sie ihre Tätigkeit im Leopoldstädter Ordensspital niederlegte, wollte sie weiterhin anderen Menschen helfen. „Die ärztliche Berufung kennt keinen Ruhestand“, ist sich Masats sicher. Ihre Idee: medizinische Behandlungen jenen Menschen anzubieten, die keine Krankenversicherung haben – und zwar in Zentralamerika.
Mit ihrem Ansinnen wandte sich die pensionierte Oberärztin an die österreichische Entwicklungsorganisation ICEP. Diese sagte Masats Unterstützung zu und vermittelte ihr den lokalen Partner FUNDAP, der seit rund 40 Jahren im westlichen Hochland Guatemalas nachhaltige Entwicklungshilfe betreibt. Somit stand dem Hilfsprojekts „Augen auf – Guatemala“ nichts mehr im Wege. Es soll die Lebensqualität der Menschen durch augenärztliche Behandlungen steigern.
442 Menschen in Guatemala behandelt
Nachdem die nötigen finanziellen Mittel beisammen und alle Vorbereitungen getroffen waren, konnte es losgehen. Für zwei Wochen reiste Masats mit zwei Kolleginnen nach Guatemala. Dort führten sie umfassende Untersuchungen und Behandlungen von akuten Augenproblemen und langfristigen Sehbehinderungen durch.
Das Projekt bietet den Menschen nicht nur medizinische Hilfe, sondern auch Hoffnung und die Möglichkeit, wieder ein normales Leben zu führen. Denn in Guatemala sind Augenuntersuchungen sehr teuer. Etwa kann die Behandlung des grünen Stars rund 70 Euro kosten, ein Besuch beim Augenarzt 200 Euro und eine Operation des grauen Stars zwischen 1.500 und 2.000 Euro.
In der Region leben auf über 1.500 Meter Seehöhe mehr als 800.000 Menschen. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Mayas, die in armen Verhältnissen und praktisch ohne augenärztliche Gesundheitsversorgung leben. Bei einem Durchschnittsgehalt von umgerechnet 400 Euro pro Monat fehlt es vielen Menschen vor allem an einer Krankenversicherung und Versorgung mit Medikamenten. So war es für rund die Hälfte der 442 behandelten Patienten die erste augenärztliche Kontrolle überhaupt. Neben den Untersuchungen erhielten die Menschen auch Brillen in der passenden Sehstärke, welche man vorab mithilfe von Spenden gesammelt hatte.
Den nächste Einsatz in Guatemala hat Masats für Anfang 2024 geplant. Aktuell laufen bereits die Vorbereitungen mit guatemaltekischen Augenärzten, sodass dann auch Augenoperationen durchgeführt werden können.
Finanziert wird das Projekt mittels Spenden und Charity-Events. Mehr Infos online auf icep.at/charityklavierabend-augen-auf
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.