Abenteuer Massenburg
Langer Weg der Leobener Pfadfinder zum neuen Heim

Glücklich über das neue Quartier (v.l.): Gabriel Loucky (Kassier), Barbara Ott (Obfrau) und Karin Schlosser (Gruppenleiterin). | Foto: Pfadfinder Leoben
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Lange war nicht klar, ob und wie es für die Leobener Pfadfindergruppe weitergeht. Der Standort im Keller des alten Werkshotels Donawitz und die Corona-Einschränkungen hatten die Mitgliederzahlen schrumpfen lassen. Die Stimmung war düster. Doch nach jahrelangen Bemühungen des Vorstandes hat sich das Blatt endlich gewendet: Seit Januar sind die Pfadis Mieter des Obergeschosses in der Massenburg und blicken voller Vorfreude auf 2025. Doch zunächst stehen viele Renovierungsarbeiten an, für die sie externe Hilfe brauchen.

LEOBEN. Die Pfadfinderbewegung steht für Gemeinschaft, Abenteuer und die Entwicklung junger Menschen zu selbstbewussten und verantwortungsvollen Persönlichkeiten. Es geht darum, Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden in allen Belangen zu fördern und zu unterstützen. Auf gemeinsame Werte wie gegenseitigen Respekt, Zusammenhalt und Naturverbundenheit wird dabei besonderes Augenmerk gelegt. Auch in Leoben blickt die Pfadibewegung auf eine lange und stolze Tradition zurück. In diesem September feiert die älteste Pfadfindergruppe der Steiermark ihr 111-jähriges Bestehen.

"Ich kann mich zu 100 Prozent mit den Werten der Pfadfinder identifizieren. Ich bin Mitglied seit ich sechs Jahre alt bin", berichtet Pfadfinderin Karin Schlosser aus Leoben, Gruppenleiterin der 10 bis 13-Jährigen.

Herumklettern, den nahegelegenen Wald erkunden oder Verstecken spielen: Alles ist hier möglich. | Foto: Christa Posch
  • Herumklettern, den nahegelegenen Wald erkunden oder Verstecken spielen: Alles ist hier möglich.
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Die Massenburg als neues Vereinsheim war für sie lange utopisch. Das erste Gespräch mit Bürgermeister Kurt Wallner fand vor drei Jahren statt. Seit Januar sind die Leobener Pfadis nun die offiziellen Mieter des Obergeschosses, in dem vorher eine Töpferei zu Hause war. "Endlich haben wir es geschafft! So viele Steine fallen uns vom Herzen. Das Gelände der Massenburg ist für uns Pfadis einfach perfekt: Ein Wald und eine Wiese liegen direkt daneben, da ergeben sich unzählige Möglichkeiten, mit Kindern und Jugendlichen die Natur zu erfahren. Ein Traum geht für uns in Erfüllung", so die 32-Jährige.

Auf die Probe gestellt

Denn die ehrenamtliche Arbeit der etwa 40 Vereinsmitglieder wurde während der letzten Jahre stark auf die Probe gestellt. Ohne ein geeignetes Vereinsheim war lange unklar, wie und ob es für die über 100 Jahre alte Leobener Gruppe weitergehen würde. Der Hartnäckigkeit des Vorstandes und des LeiterInnen-Teams ist es zu verdanken, dass nun eine Lösung mit der Stadt Leoben gefunden werden konnte. 

"Wir mussten einige Gutachten einholen, aufgrund der Statik, der Heizung und bezüglich des Denkmalschutzes, um herauszufinden, ob unser Vorhaben realistisch ist. Es war wie ein Damoklesschwert, das da über uns hing. Doch die Mühe hat sich gelohnt."
Karin Schlosser, Gruppenleiterin bei den Pfadfindern Leoben

Das Gelände bietet für Kinder und Jugendliche zahlreiche Abenteuer. | Foto: Christa Posch
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Drei Jahre dauerten die Gespräche mit der Stadt Leoben, dem Land Steiermark und dem Steirischen Landesverband der Pfadfinderinnen und Pfadfinder sowie der Entscheidungsprozess innerhalb der Gruppe. Obwohl das Anliegen bei allen Beteiligten stets auf offene Ohren stieß, gab es einige Hürden und Herausforderungen zu nehmen.

Neues Leben für die Massenburg

Schließlich kam im Spätherbst 2024 die erfreuliche Nachricht: Die Stadt Leoben stellt die Räumlichkeiten der historischen Massenburg zur Verfügung. Die Pfadigruppe kann ihr nach vielen Jahren des Leerstandes neues Leben einhauchen.

Mit diesem Meilenstein beginnt nicht nur ein neues Kapitel für die älteste Pfadigruppe der Steiermark, sondern auch für die Massenburg selbst. Gemeinsam kann so die Zukunft des Vereins gesichert und gleichzeitig auch der Stadt Leoben etwas zurückgegeben werden. Die Massenburg, und mit ihr das neue Vereinsheim der Pfadigruppe, soll ein Ort werden, an dem Kinder und Jugendliche sich entfalten und verwirklichen können. Ein Ort, an dem sie lernen, Verantwortung zu übernehmen, Freundschaften zu knüpfen und gemeinsam mit anderen etwas zu bewegen.

Der Blick auf Leoben und die Stadtpfarrkirche St. Jakob ist einer der schönsten auf die Stadt. | Foto: Christa Posch
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Eine große Chance und Aufgabe

Doch bis tatsächlich spielende Kinder die Massenburg besiedeln können, liegt noch viel Arbeit vor der Gruppe. Die Räumlichkeiten müssen an vielen Stellen renoviert und an die Bedürfnisse des Vereins angepasst werden. Das bedeutet: die Anordnung der Innenwände zu optimieren, neue Böden, Elektro- und Sanitäranlagen sowie eine neue Heizung einzubauen. Im Anschluss daran werden die Gemeinschafts- bzw. Jugendräume entsprechend den Anforderungen eingerichtet. All das geschieht in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt, um die historische Substanz des Gebäudes zu bewahren.

Innen ist noch viel zu tun, aber die Aussicht ist schon mal top (v.l.): Gabriel Loucky (Kassier), Barbara Ott (Obfrau) und Karin Schlosser (Gruppenleiterin). | Foto: Pfadfinder Leoben
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Anfang 2025 fällt der Startschuss zu den Umbauarbeiten, die zum Teil in Eigenregie geleistet werden. Für viele Arbeiten sind die Leobener Pfadis jedoch auf professionelle Unterstützung angewiesen. Aus diesem Grund starten sie eine Baustein-Aktion zur Renovierung des Obergeschosses der Massenburg. Jede Spende, jede Unterstützung und jedes Engagement helfen dabei, ein neues Zuhause für Abenteuer zu schaffen.

Weitere Infos zum Projekt und die Möglichkeit zur Unterstützung findest du unter: www.pfadfinder-leoben.org

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