Symptoma
Eine Diagnose ohne Arzt

Peter Stolzlederer von A1 (re.) übergibt den Preis an Symptoma-COO Ronald Zieger (li.). | Foto: Markus Spitzauer
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Die Firma Symptoma, die ihren Wien-Sitz im dritten Bezirk hat, bietet einen digitalen Gesundheitsassistenten zur Diagnose-Erstellung an.

LANDSTRASSE. Nicht erst seit Ausbruch der Corona-Pandemie ist das Internet für viele zum Ersatz des ersten Arztbesuches geworden. Symptome werden oft lieber online gesucht als sich ins Wartezimmer zu setzen. Das kann mitunter auch böse enden.

Eine oberösterreichische Firma mit Wien-Sitz am Landstraßer Gürtel will Ärzte und Patienten nun professionell unterstützen. Mit dem digitalen Gesundheitsassistenten "Symptoma" soll Wissen aus der medizinischen Welt vermittelt und durch Eingabe der Symptome eine mögliche Diagnose erstellt werden, die auf eine Grunderkrankung hindeutet.

Was bei der Gründung der Firma vor 12 Jahren noch als praktisch unmöglich galt, ist mittlerweile zu einem offiziellen Medizinprodukt geworden. "Ein Allgemeinarzt kennt diagnostiziert rund 180 Grunderkrankungen. Symptome werden mal übersehen, hier spielt auch der Zeitdruck eine große Rolle. Zwischen 10 und 15 Sekunden braucht er, bis eine Diagnose erstellt ist", erklärt Symptoma-COO Ronald Zieger. “Seltene Erkrankungen an denen Patienten sehr oft jahrelang leiden, können dabei oft nicht entdeckt werden. Behandelt wird demnach nur das Offensichtliche, nicht die Ursache. Eine von sieben Personen, leiden in unterschiedlicher Schwere an einer solchen. Rund 20.000 Erkrankungen sind medizinisch erforscht und dokumentiert, dieses Wissen nutzen wir für unser Service", so Zieger.

Innovationsaward von A1

Gegründet wurde Symptoma in Attersee (Oberösterreich), mittlerweile gibt es zwei weitere Sitze in Salzburg und im Atelier Belvedere in Wien. 26 Mitarbeiter sind für die Firma tätig, in 34 Sprachen ist eine Diagnose aktuell möglich. Das Leitmotiv der Firma: Jeder Patient hat die beste Behandlung verdient.

Dass es sich allerdings nicht um ein Produkt handeln soll, dass den Arzt abschafft, ist Zieger wichtig zu betonen. "Wir wollen nicht ihren Job machen, sondern mit Ärzten zusammenarbeiten und das Gesundheitssytem entlasten. Das bedeutet: Nicht nur für Patienten, auch als Unterstützung für Ärzte und Gesundheitseinrichtungen kann und soll das Produkt eingesetzt werden. 

Das Unternehmen erhielt nun einen Innovationsscheck über 3.000 Euro von A1 in Kooperation mit den Regionalmedien Österreich. Der A1-Innovationsaward wurde an 25 besonders innovative Projekte vergeben. Ausgesucht wurden diese aus mehr als 200 Einsendungen. Die Kriterien: Nachhaltigkeit, Aufbau von Mitarbeitern, internationaler Wert und Multiplikatoreneffekt.

Wie funktioniert Symptoma?

Das Produkt ist für die User kostenlos, persönliche Daten werden nicht gespeichert. "Wir wissen nichts über unsere User, die Souveränität der Patienten ist uns sehr wichtig, Anonymität als Grundbedingung, die wir uns selbst auferlegt haben” Auf www.symptoma.at können Patienten ihre Symptome eingeben. Darauf folgen detaillierte Fragen zum Krankheitsbild, es werden weitere unterschiedliche Symptome mit den Antwortmöglichkeiten "Ja", "Nein", und "Ich weiß nicht" abgefragt, beziehungsweise ausgeschlossen. Persönliche Fragen beziehen sich lediglich auf Alter und Geschlecht, können jedoch auch unbeantwortet bleiben. Auf der rechten Seite ergibt sich dann eine Liste mit möglichen Diagnosen, die sich in ihrer Genauigkeit verändert, je mehr Informationen eingegeben werden. Die Wahrscheinlichkeit in Prozent wird ebenfalls angezeigt.

Wie es dann weitergeht, entscheidet der Patient. "Wir leiten nur in die richtige Richtung", erklärt Zieger. “Über 10 Millionen Mal wird unser Service bereits international pro Monat verwendet”, wichtig dabei: Es handelt sich nie um das "worst case scenario", sondern um die Diagnose, die am wahrscheinlichsten ist.

Corona-Diagnose möglich

Den Status als Medizinprodukt erhielt Symptoma in diesem Jahr. Damit einher gehen strenge Sicherheitsmaßnahmen. "Es wird permanent geprüft, wir sind an Prozesse gebunden", so Zieger weiter und ergänzt: "Wir geben das Produkt nicht aus der Hand, die Technologie steht immer unter unserer Kontrolle". Eine besondere Herausforderung für das Produkt ist in diesem Jahr natürlich Covid-19. Die Genauigkeit für eine Corona-Diagnose liegt bei Symptoma bei 96,3 Prozent. 

Doch das Schönste am Produkt sind die Momente, in denen geholfen werden kann. "Wir haben schon einige Erfolgsgeschichten, wie etwa ein 5-jähriger Junge, bei dem mit unserer Hilfe eine seltene Autoimmunerkrankung diagnostiziert und behandelt werden konnte", erzählt Zieger. "Wir stoßen in Ecken vor, wo man sonst vielleicht nicht so leicht hinkommt".

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