hUBB University of Vienna Biology Building
Bitte Platz nehmen auf den „Coolen“ und den „Wilden“. Famose Sitzmöbel für ein fulminantes Design-Projekt in Wien

- Umlaufender Vorhang: Mit seinen vielfältigen Möbelstücken aus Qualitäts-Materialien ist das „hUBB“! eine echte Wohlfühl-Oase. designkollektiv.at © Christoph Panzer
- hochgeladen von Sabi Kö
Dieses Musterbeispiel feiner Innenarchitektur könnte international Furore machen. Im UBB, dem neuen Biologiezentrum der Universität Wien, wurde im Oktober 2024 das „hUBB“ eröffnet, ein Kommunikations- und Gastronomiezentrum für das 21. Jahrhundert. Vom schnellen Lunch in der vegan-vegetarischen Cafeteria bis zum spontanen Lernen oder zum Gedankenaustausch während der freien Stunden lädt das „hUBB“ zu allen erdenklichen Aktivitäten ein. Nach einer herkömmlichen Mensa, dem üblichen Schauplatz phantasie- und nährstoffarmer studentischer Verköstigung, sucht man bei den Wiener Uni-Biologen seither vergebens.
Die ganz spezielle Atmosphäre des „hUBB“, die zum Lümmeln, aber auch zur Konzentration anregt, ist ein Werk des Wiener Büros designkollektiv. Die jungen Designer Alexandra Spitzer und Martin Ritt, die schon für die Ausstattung der Wiener Caritas Institution „magdas Kantine“ in höchsten Tönen gelobt wurden, schufen für die Universität Wien im 3. Bezirk der Hauptstadt (1030 Wien, Djerassi-Platz 1) ein gediegenes und zugleich hochmodernes Ambiente mit attraktiven Sitz- und Stehmöbeln, die eigenwillige Namen tragen wie „Die Coolen“ oder „Die Unverbindlichen“, „Die Tiefstapler“ oder „Die Wilden“.
Designer Martin Ritt über die Raumabfolge: „Es beginnt mit „Die Coolen“, das sind frech in den Raum schwingende Schlangenbänke zum kurzen Anlehnen und die Füße baumeln lassen. Weiter geht’s mit den „Unverbindlichen“, einem lässigen, geradezu gewagt auskragenden Stehtisch-Ensemble, und mit den „Tiefstaplern“, einem bodenversenkten Auditorium mit großzügigen, terrassierten Sitzstufen, welches den Raum nach hinten hin beruhigt.“
Alexandra Spitzer ergänzt „Die absoluten Stars der Ausstattung sind aber die „Wilden“. Das sind sechs ungewöhnliche Objekte – irgendwie Stufen, mit ein bisschen Bank und Liege gemischt. Keine klassischen Möbel im eigentlichen Sinn, sondern eher Freitreppen, Kulissen oder Tribünen. Der Kommunikation für kleine und große Gruppen gewidmet, bieten sie aber ebenso den Individualisten unter uns Raum für Entfaltung.“
Am Anfang des Projekts stand zunächst einmal die Theorie. „Es galt, sich dem Thema über eine grundlegende Analyse der menschlichen Kommunikationsformen anzunähern“, sagt Martin Ritt. Die Antwort auf die herausfordernde Heterogenität des Gesamtvorhabens manifestierte sich in Folge in einer illustren Schar an ikonenhaften Möbeln, die jedes für sich vor Individualismus strotzen, die aber gemeinsam zu einer harmonischen Familie zusammenwachsen.
Fazit: Scheint so, als hätten die Universität und das designkollektiv einen idealen Entwurf für die „analoge Begegnung“ in unserer Zeit gefunden. Das „hUBB“ wird von der studentischen Generation Corona, die einem allzu intensiven Sozialleben schon entwöhnt war, regelrecht gestürmt. Und auch das Lehrpersonal und Passanten, als Gäste ebenfalls willkommen, sorgen für einen bunten Publikums-Mix.
Kommentar von Christian Kočevar, dem Uni-Abteilungsleiter Bauorganisation und Ressourcenmanagement: „Das „hUBB“ stellt für die Universität Wien ein einzigartiges Projekt dar. Wurde doch funktional als auch gestalterisch ein Raum realisiert, den es in dieser Form bisher an der Universität nicht gab. Durch gezielte Settings ist es gelungen, den BesucherInnen unterschiedliche Möglichkeiten zur Kommunikation zu bieten. Die Formensprache, Materialität und Farbgebung laden Studierende, MitarbeiterInnen und die interessierte Öffentlichkeit ein, die Räumlichkeiten zu besuchen, zu verweilen und zu nutzen. Gemeinsam konnten wir einen wahrlich außergewöhnlichen Ort schaffen, an dem analoge Kommunikation nachhaltig und schwellenlos möglich ist.“
Designkollektiv
hUBB University of Vienna Biology Building
Djerassi-Platz 1, 1030 Wien
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