Geschichte der Landstraße
Wie aus drei Vororten ein Wiener Bezirk wurde

Das Schloss und die Parkanlage Belvedere im Jahr 1940. | Foto: Wien Museum
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  • Das Schloss und die Parkanlage Belvedere im Jahr 1940.
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Nicht immer war die Landstraße ein Teil von Wien. Früher bestand das Gebiet aus drei Ortschaften.

WIEN/LANDSTRASSE. Im 9. Jahrhundert vor Christus war das Gebiet des heutigen 3. Bezirks von Kelten besiedelt. Diese Siedlung befand sich ungefähr in der Gegend, die heute zwischen dem Rennweg und dem oberen Schloss Belvedere liegt. Im ersten Jahrhundert kamen die Römer und nahmen das Gebiet ein. Als Zivilstadt kam es zum Militärlager Vindobona dazu.

Im Areal des heutigen Aspangbahnhofs lag das Zentrum dieser kleinen Zivilstadt. Als Ende des vierten Jahrhunderts die Völkerwanderung stattfand, wurde Vindobona durch den Einfall der Germanen zerstört. Immer wieder kam es im Laufe der Geschichte zu Zerstörungen und Machtwechseln, unter anderem auch durch die Osmanen-Belagerungen im 16. und 17. Jahrhundert. Unbesiedelt blieb das Gebiet nie.

Aus drei wurde eins

Als das späte Mittelalter in die Neuzeit überging, entstanden drei Ortschaften: Landstraße im Südwesten, Weißgerber im Norden und Erdberg im Südosten. Sie waren eigenständige Vorstädte Wiens. 1850 wurde die Stadt erweitert und die drei Vorstädte wurden zum Bezirk Landstraße zusammengefasst. Sie bilden jetzt die jeweiligen Teile des Bezirks.

Die Bevölkerung des dritten Bezirks war ursprünglich bürgerlichen Stands. Mit dem Fortschreiten der Industrialisierung kamen aber immer mehr Arbeiter dazu. So kam es zu einer Zweiteilung des Bezirks: Im Gebiet um die heutige Reisnerstraße, wo auch einige Botschaften liegen, waren die bürgerlichen Schichten zu Hause.

Die Landstraßer Hauptstraße im Jahr 1858. | Foto: Wien Museum
  • Die Landstraßer Hauptstraße im Jahr 1858.
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Gürtel statt Stadtmauer

Weiter östlich wohnten die Arbeiter. Hier entstanden öffentliche Bauten wie der Gemeindebau Rabenhof. Im bürgerlichen Teil wurden dagegen Zinshäuser und Palais errichtet. So zum Beispiel das große, vom Secessionismus beeinflusste Zinshausensemble um den Dannebergplatz.

Der Linienwall, der seit Anfang des 18. Jahrhunderts als Stadtmauer gedient hatte, wurde Ende des 19. Jahrhunderts abgetragen. Anfang des 20. Jahrhunderts folgte an seiner Stelle der Landstraßer Gürtel, der heute eine wichtige Verkehrsader Wiens ist. Anfang der 1990er-Jahre wurde der 3. Bezirk durch den Bau der neuen Linie U3 an das U-Bahn-Netz angeschlossen.

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