Landstraße
Spekulationen über Abriss zweier Häuser in der Ungargasse
Über den Abbruch zweier Häuser in der Ungargasse wird spekuliert. Die BezirksZeitung hat nachgeforscht.
WIEN/LANDSTRASSE. Vor gut einem Jahr machte der Abriss des Gründerzeithauses in der Radetzkystraße Schlagzeilen. Nun besteht die Sorge, dass weitere Abbrüche folgen, und zwar in der Ungargasse 34 und 25. Aus diesem Anlass hat sich die BezirksZeitung auf die Suche nach Antworten begeben.
Das kleine Haus in der Ungargasse 34 wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet. Bis 2016 befand sich hier das Traditionsgasthaus „Zum alten Heller“. Das nun schon jahrelang leerstehende Haus bleibt auch bei den Grätzlbewohnern nicht unbemerkt. Im Oktober 2022 wurde ein Zettel an ein Fenster angebracht, auf dem ein geplanter Abriss angekündigt wird.
Entwarnung für Gebäude Nr. 1
Marco Niebauer (SPÖ), seit 2019 Vorsitzender des Landstraßer Bauausschusses, sind diese Abrissspekulationen bekannt: "Es gab dazu schon vor Jahren Anfragen von SPÖ und FPÖ, aber der Stand ist bis heute unverändert: Es gibt kein Abbruchansuchen, das Gebäude ist auch nicht unter Denkmalschutz gestellt."
Neben der Ungargasse 34 beschäftigte sich Niebauer kürzlich auch mit dem Gebäude in der Ungargasse 25, denn bei der letzten Bezirksvertretungssitzung stellte Links-KPÖ eine Anfrage dazu. Und hier zeigt sich, dass die Sorge über einen vermeintlichen Abriss nicht ganz unberechtigt ist.
Sorge um Gebäude Nr. 2
Das Vorgründerzeithaus gehört zur Liegenschaft des ehemaligen Hotels “Roter Hahn". 2015 wurde ein Ansuchen um Abbruch gestellt. Seitdem liefert sich die Stadt Wien mit dem Eigentümer einen jahrelangen Gerichtsstreit über die Abbruchreife des Hauses. Ein erstes und zweites Gerichtsverfahren sind im Sinne des Eigentümers ausgegangen.
Die Stadt ging dann sogar in außerordentliche Revision, verlor aber. "Aus baurechtlicher Sicht kann hier also abgebrochen werden. Doch im Haus befinden sich Mieterinnen und Mieter, so einfach geht das also nicht", meint Niebauer.
"Mittel begrenzt"
Was der Bezirk in solchen Angelegenheiten tun kann? "Unsere Mittel sind hier sehr begrenzt", erklärt Niebauer. Aber man versuche frühzeitig in Erfahrung zu bringen, wenn alte Gebäude nicht mehr saniert werden oder verfallen und mit entsprechenden Maßnahmen entgegenzuwirken, wie etwa mit Bauaufträgen oder Mängelbehebung durch Dritte.
Für die Mieterinnen und Mieter in der Ungargasse 25 wurde eine Infoveranstaltung über die Mieterhilfe und Gebietsbetreuung organisiert, bei der die Bewohnerinnen und Bewohner über ihre Rechte und Mietverträge aufgeklärt werden.
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