Herz-Jesu-Krankenhaus
So wird in der Medizin gegendert

Facharzt Gerald Loho beschäftigt sich schon länger mit geschlechtsspezifischen Behandlungsmethoden. (Aufnahme vor Corona) | Foto: Herz-Jesu Krankenhaus
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  • Facharzt Gerald Loho beschäftigt sich schon länger mit geschlechtsspezifischen Behandlungsmethoden. (Aufnahme vor Corona)
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Medizin, die sich nach männlichen Standards richtet, ist nicht zeitgemäß. Im Herz-Jesu-Krankenhaus versucht man aufzuklären.

WIEN/LANDSTRASSE. Angesichts der Corona-Pandemie sind neben der Virusinfektion andere Krankheiten eher in den Hintergrund gerückt. Trotzdem beschäftigen sich Ärzte tagtäglich mit den verschiedensten Themen in Forschung und Behandlung, so auch Gerald Loho vom Herz-Jesu Krankenhaus. Sein Steckenpferd ist die Orthopädie und spannender, als es auf den ersten Blick scheint.

"Gerade die Gendermedizin wurde in der Orthopädie lange vernachlässigt. Individuelle Behandlungskonzepte für Frauen und Männer spielen eine immer größere Rolle", erzählt Loho, Vorstand der 2. Orthopädischen Abteilung am Herz-Jesu. Das Krankenhaus im 3. Bezirk ist Vorreiter bei der Behandlung von Gelenken. Es gehört zu den führenden Kliniken bei orthopädischen Operationen in Österreich.

„Gegenderte Hardware“

Bis zu 20 Prozent äußern nach einer Gelenks-OP Beschwerden. Wieso? Weil bei orthopädischen Behandlungen individuell auf die Voraussetzungen der Patienten eingegangen werden muss und dabei spielt auch das Geschlecht eine Rolle.

Bei Männern und Frauen gibt es anatomische Unterschiede, die in weiterer Folge spezielle Behandlungen notwendig machen. Ein Beispiel ist das weibliche Kniegelenk. Dieses ist kleiner als beim Mann. An diesen Unterschied angepasste Prothesen verhindern Probleme nach der Operation.

Das Krankenhaus im 3. Bezirk gehört zu den führenden Kliniken bei orthopädischen Operationen in Österreich. | Foto: Herz-Jesu Krankenhaus
  • Das Krankenhaus im 3. Bezirk gehört zu den führenden Kliniken bei orthopädischen Operationen in Österreich.
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Loho weiß aus Erfahrung, dass Prothesen perfekt bei den Patienten eingebaut werden können und behandelt auch viele Sportler, etwa die Eishockey-Spieler der Vienna Capitals: "Gerade in der Sportmedizin zeigt sich die Notwendigkeit nach geschlechtergerechten Behandlungen."

Früher gab es beispielsweise nur eine Methodik in der Kreuzbandplastik, heute sind es fünf verschiedene Varianten, die zum Einsatz kommen. Bei Kreuzbandoperationen müssen andere Sehnen für Frauen als für Männer gewählt werden, da das Kräfteverhältnis beim Oberschenkel ein anderes ist.

Gendern - eine gute Sache?

Personalisierte Medizin

Ärztliche Versorgung, angepasst an individuelle Bedürfnisse, ist ein Thema, das immer aktueller wird und trägt zur Modernisierung in der Medizin bei. Loho, der sich bereits in unzählige Forschungsberichte auf diesem Gebiet eingelesen hat, möchte seinen Patienten das Thema näher bringen und Irrtümer aus dem Weg räumen.

"Viele befürchten bei einem operativen Eingriff lange Aufenthalte im Krankenhaus. Diese haben sich aber mittlerweile stark reduziert", sagt Loho. Die Aufenthaltsdauer bei Hüft- und Knieoperationen beträgt zwischen zwei bis drei Tagen. Viele Eingriffe werden auch tagesklinisch durchgeführt.

"Menschen sollten keine Angst vor Operationen haben oder Schmerzen leichtfertig hinnehmen, denn wir wissen aus Erfahrung, dass mithilfe von operativen Eingriffen das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Patienten deutlich verbessert werden kann", verspricht Loho.

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Facharzt Gerald Loho beschäftigt sich schon länger mit geschlechtsspezifischen Behandlungsmethoden. (Aufnahme vor Corona) | Foto: Herz-Jesu Krankenhaus
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