Schandfleck
Ein Kunstwerk verwahrlost im Schweizergarten
Der Schweizer Garten: ein beliebtes Ausflugsziel, doch hier und da wäre eine Sanierung notwendig.
WIEN/LANDSTRASSE. Ein Kunstwerk, welches nicht mehr schön anzusehen ist und das seit acht Jahren: Die Rede ist von der Installation bei der Birkenwaldgedenkstätte im Schweizergarten. In dem Park kann man nicht nur die Natur bewundern, hier finden auch einige Kunstwerke ihren Platz.
Neben der Gedenkstätte für Rudolf Steiner, die aus einem Bronzerelief des Schriftstellers sowie aus einer in einen Gedenkstein eingelassenen bronzenen Inschriftentafel besteht, befindet sich in der Nähe des Belvedere 21 auch die Installation des schottischen Künstlers Ian Hamilton Finlay. Sie besteht aus zehn Steinsäulen, auf deren Oberseite sich Kupferplatten mit Kurztexten von österreichischen Literaten befanden. 2013 schlugen allerdings Metalldiebe zu und entwendeten die bronzenen Platten von den Säulen.
„Das 1985 errichtete Kunstwerk bietet seit dem Diebstahl ein trauriges Bild. Wir wünschen uns, dass es restauriert und wieder zu einem kulturellen Highlight im Schweizergarten wird“, so Wolfgang Kugler, Bezirksrat der Neos Landstraße.
Restaurierung gefordert
Das Kunstwerk befindet sich im Eigentum des Museums für moderne Kunst (Mumok). Nach dem Vandalismus wurde beim Nachlass von Finlay bereits eine Neuedition der Bronzeplatten in Auftrag gegeben. "Als diese installiert werden sollten, wurde bemerkt, dass zwischenzeitlich eine Reihe von Birken gefällt worden war. Wir haben beim Stadtgartenamt um Aufforstung ersucht, da die Arbeit nur in der Abfolge von Birken und Stelen funktioniert", heißt es vom Mumok. Aufgrund des Birkensterbens wurde eine Neubepflanzung seitens der MA 42 jedoch nicht in Aussicht gestellt.
Park soll attraktiver werden
Im Zuge von Gesprächen möchte das Mumok nun versuchen, mit dem Stadtgartenamt eine gemeinsame Lösung zu finden. „In seiner derzeitigen Form ähnelt das Kunstwerk mehr einem Schandfleck. Sollte sich keine Lösung finden, daraus wieder ein ansehnliches Kunstwerk zu machen, so wollen wir einen Platz schaffen, damit sich die Menschen hier wohlfühlen und gerne aufhalten“, so Kugler.
Anfragen und Anträge für eine Attraktivierung des Platzes sollen dann in den kommenden Bezirksvertretungssitzungen folgen. Mit der Aufforstung des Platzes würde man auf jeden Fall zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: die Restauration eines Kunstwerks sowie einen Beitrag für mehr Grün zu schaffen.
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