Wien-Wahl 2020 auf der Landstraße
Ein ganzer Tag im Wahllokal
Alexander Wolfinger-Krutz ist am 11. Oktober Beisitzer in einem Wahllokal auf der Landstraße.
LANDSTRASSE. "Für uns Beisitzer beginnt der Wahltag schon um sechs Uhr", erklärt Alexander Wolfinger-Krutz, der am 11. Oktober als Wahlbeisitzer der ÖVP im Amtshaus am Karl-Borromäus-Platz tätig sein wird, wo ein Wahllokal eingerichtet wird. "Zeitig in der Früh beginnen die umfangreichen Vorarbeiten wie etwa Wahlzettel und -kuverts sortieren oder Hinweisschilder und Wahllisten aufhängen", so Wolfinger-Krutz. "Alle Vorgänge im Wahllokal sind von der Wahlbehörde vorgegeben. Dazu muss auch jeder Vorgang genau dokumentiert werden, falls es zu einer Wahlanfechtung kommt."
Für ihn ist die Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahl nicht die erste Wahl als Beisitzer: "Fünfmal habe ich schon Erfahrungen gesammelt", erzählt Wolfinger-Krutz, der mit seiner Frau und der sechs Monate alten Tochter im Grätzel beim Rochusmarkt wohnt. "Beim ersten Mal habe ich mich ein bisschen vor der Auszählung gefürchtet, war dann aber positiv überrascht, weil es zu keinen Streitfällen gekommen ist, ob einzelne Stimmen gültig oder ungültig sind: Der Wahlleiter hat das immer mit großer Routine entschieden."
Kreuzerl mit eigenem Kuli
Wegen der Corona-Situation gibt es heuer einige Neuerungen: So ist ein Mund-Nasen-Schutz Pflicht. Dazu werden die Wähler ersucht, aus Hygienegründen eigene Kugelschreiber mitzubringen. Den ganzen Tag im Wahllokal sitzen, noch dazu mit Gesichtsmaske – eine belastende Situation? "Unser Wahlteam im Sprengel besteht fast immer aus denselben Leuten: Da kommt man natürlich immer wieder ins Plaudern, wenn gerade weniger los ist. So haben wir uns mit den Jahren zu einer eingeschworenen Gemeinschaft entwickelt, ganz parteiübergreifend", sagt Wolfinger-Krutz, der auf Bezirksebene für die Volkspartei kandidiert, "schließlich begegnet man einander auch abseits von Wahlen immer wieder im Grätzel."
Ist der 11. Oktober, an dem der Beisitzer mehr als zehn Stunden im Wahllokal verbringen wird, für Wolfinger-Krutz ein geopferter Sonntag? Mitnichten: "Meine Tätigkeit als Wahlbeisitzer sehe ich als meine Bürgerpflicht an: Das ist gelebte Demokratie."
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