Heumarkt
Auf Plan B folgt Plan C
Nachdem der Plan B für den Heumarkt wohl keine Zustimmung seitens der UNESCO mit sich bringen dürfte, wird nun an einem Plan C gearbeitet.
WIEN/LANDSTRASSE. Der kürzlich bekannt gewordene Plan B für den Heumarkt brachte mehr Kritik als Zustimmung. Der geplante 66 Meter hohe Wohnturm sollte demnach nicht kommen. Dafür aber war der Hotelblock mit einer Höhe von 55,2 Meter vorgesehen.
Seitens der Österreichischen UNESCO-Kommission verwies man immer wieder auf die Höhe von 38 bis 43 Meter. Das Gebäude müsse sich zumindest in das Stadtbild einfügen und an den umliegenden Gebäudehöhen orientieren, hieß es zuletzt.
Verhandlungen gehen weiter: Der Plan C
Nun wird an einer neuen Variante gearbeitet. Die Stadt Wien, Investor Michael Tojner (WertInvest), Architekt Isay Weinfeld und Welterbe-Hüter arbeiten an einem Plan C. Das bestätigte SPÖ-Landtagspräsident und Welterbe-Sonderbeauftragter der Stadt Wien Ernst Woller nun der Tageszeitung Kurier. Vor allem die Gebäudehöhe steht im Fokus der Neuplanung. In der zweiten Maihälfte soll der nächste Plan dann der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Es muss also einmal mehr umgeplant werden, und das gibt ÖVP sowie FPÖ Anlass für weitere Kritik an dem Projekt. „Rund um die Causa Heumarkt wird das Chaos der SPÖ Wien wieder sichtbar. Der Umgang der SPÖ mit dem Wiener Welterbe wird nun endgültig zu einer Farce, die eines ganz klar zeigt: der verantwortungslose Umgang der früheren Stadtregierung - unter Federführung der SPÖ – mit dem Wiener Welterbe setzt sich auch unter Rot-Pink weiter fort", so ÖVP-Klubobmann Markus Wölbitsch und Planungssprecherin Elisabeth Olischar.
FPÖ Landesparteiobmann Dominik Nepp spricht sich gegen einen Plan C aus und fordert, dass die Causa Heumarkt komplett neu aufgerollt wird: „Wien ist eine Weltstadt - und hat seriös mit dem UNESCO-Welterbe umzugehen. Diese Auszeichnung unserer Stadt bedeutet auch Verantwortung. Wir sind Wien und nicht Tojner-Town. Es ist skandalös, wie die SPÖ im Gleichschritt mit einem Immobilienmagnaten marschiert."
Gutachten der Stadt nun öffentlich
Zuletzt kritisiert wurde auch, dass die Studie von Architektur-Professor Manfred Wehdorn im Auftrag der Stadt Wien unter Verschluss gehalten wurde. Diese sollte nämlich belegen, dass der Plan B mit dem Welterbe verträglich sei. Nun wurde das 90.000 Euro teure Gutachten in vollem Umfang auf der Website der Stadt Wien veröffentlicht. Seitens der UNESCO ist diese Studie aber wenig aussagekräftig, weil es nicht den internationalen Kriterien einer Welterbeverträglichkeitsprüfung entsprechen würde.
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