Tirol / Österreich - Regionale Kaufkraft in Niederndorf
Es sind die Menschen die in einer Krise eine Region prägen.
Die Tiroler Gemeinde Niederndorf (2.762 Einwohner) zählt im Bezirk Kufstein und Bundesland Tirol flächenmäßig zu den Kleingemeinden. Die Regionale Grundversorgung im Ort ist hingegen großartig und beispielhaft!
TIROL (sch). Die Arbeit und Hilfe der Lebensmittelkonzerne in der Corona-Krise soll an dieser Stelle nicht geschmälert werden. Der Bericht gilt an dieser Stelle aber den vielen kleinen Regionalversorgern die mancherorts beispielhaft - nicht nur aus Existenzgründen - mit Einsatz vorangehen. Am Beispiel Niederndorf soll aufgezeigt werden mit welchem Aufwand sich die regionalen Grundversorger vor und während Gesundheitskrise für die Bürger einsetzen und bemühen.
Die Infrastruktur
Die 2.700 Seelen starke Gemeinde konnte schon über Jahrzehnte auf eine angemessene, oder besser sehr starke Orts-Infrastruktur verweisen. Zum Beispiel in den Belangen, Sicherheit (Polizei), Körperschaft (Feuerwehr), Medizin (Apotheke, Ärzte,...), einer Wirtshauskultur, Wirtschaftsbetriebe (Gewerbe,...), Kultur und Freizeitangebot (Kirche, Vereinsleben,...) und Tourismusangebote.
Von den Auswirkungen der zur Zeit anhaltenden Gesundheitskrise und den Vorgaben der Tiroler Isolierungsaufgaben (Ortsquarantäne), die in Tirol um einiges schärfer sind als in Restösterreich, blieb auch Niederndorf nicht verschont. Dafür aber voll intakt - Niederndorfs regionale Nahversorger, und das hat seine Gründe nicht nur in der Krise.
Vor der Corona-Krise
Die Solidartät und Gemeinsamkeit war unter den regionalen Grundversorgern im Ort und in den vergangenen Jahren immer mehr gewachsen. Das spürten sowohl die Betriebsinhaber, aber vor allem auch die Bürgerinnen und Bürger im Ort. Hauszulieferungen vom Metzger, Bäcker, Getränkemarkt und Hermann Fechter (eigenen Sparmarkt mit Regionalprodukten) und Vorbestellungen und Selbstabholungen wurden bereits über Jahre gepflegt. Vor dem Coronavirus gab es natürlich auch Kunden-Abwanderungen zu den Großkonzernen des Lebensmittelhandels in den Nachbarortschaften und in das benachbarte grenznahe Bayern.
Im Gegenzug wurde aber die Hauszustellung und vor allem der persönliche Kontakt der Niederndorfer Nahversorger zum Kunden im Ort intensiv und auf die Nachbargemeinden und der ganzen Region ausgeweitet.
Während der Corona-Krise
Trotz der örtlichen Begrenztheit ist sich Niederndorfs Nahversorger Kaufmannschaft (Metzgerei Schererhof, Bäckerei Pristauz, Bauern Hofladen Gasser, Getränke Moser und Lebensmittel Spar-Fechter) einig -
"...wir sitzen mit unseren Kunden im selben Boot, benötigen selbst die Solidarität und die der Bürger auch. Es geht nicht um 400 m2 Verkaufsfläche, wir arbeiten zum Schutze der Kunden schon die ganze Woche mit Mund und Nasenmasken..."
Erfreulicher Weise wird in Niederndorf in den kleinen Verkaufsräumen die Masken-Schutzmaßnahme auch von der Kundschaft sehr groß angenommen, die wiederum das Verkaufspersonal schützt. Auch das einhalten der Abstände wird groß geschrieben. Nicht selten sind bei den Nahversorgern wartende Kunden in 2 m Abständen vor den Verkaufsräumen anzutreffen.
Wir sind intakt
"Wir sind gut aufgestellt und intakt" - so die Aussage des Verkaufspersonals am Bauern Hofladen Gasser in Niederndorf. Zum aktuellen Thema Bäckermeisterin Birgit Pristauz deren Arbeitsplatz in der Nacht die Backstube ist -
"...wir haben verkürzte Geschäftszeiten, die hatten wir aber schon vorher. Dafür haben wir Sonntagsfrüh (auch am Palmsonntag) geöffnet, aber auch das gab es schon vor der Krise. Uns kommt das Gesamtpaket zu Gute - Geschäft und Lieferservice. ..."
Geändert hat sich, dass es bei all dem keine sozialen Kontakte mehr gibt. Für den Getränkevertrieb Claudia Moser, die sich ebenfalls schon vor der Gesundheitskrise ein gutes Kunden-Netzwerk aufgebaut hatte -
...die Konkurrenz auf dem Getränkemarkt im naheliegenden Bayern fällt weg. Ich hatte aber auch vor der Krise schon die örtliche Hauszustellung in Niederndorf und der Region gepflegt. Neukunden sind mir immer willkommen, vielleicht halten sie mir ja auch nach der Behebung der Gesundheitskrise die Treue."
Eines könnte die Krise nach ihrer Aufarbeitung eventuell auch mit sich bringen. Verbundenheit und auf andere nicht zu vergessen. Jetzt heißt es vorerst aber einmal - zu Hause bleiben, auch zu Ostern und GSUND BLEIBEN.
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