Ordnungsfex Antje Lohrer im Kufsteiner Bürgersaal
Antje Lohrer zu Gast beim kbw Kufstein
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- Referentin Antje Lohrer von Ordnungsfex mit dem Thema Sachenfasten.
- hochgeladen von Tania Zawadil
Ordnungsfex Antje Lohrer im Kufsteiner Bürgersaal
Am vergangenen Mittwoch hielt die Einzelunternehmerin von „Ordnungsfex“ Antje Lohrer im Kufsteiner Bürgersaal einen Vortrag zum Thema "Sachenfasten".
Die Botschaft der gebürtigen Schwäbin mit der ruhigen Stimme und der freundlichen Ausstrahlung, die schon als Kind gelernt hatte, mit dem wenigen an Raum, der ihr persönlich zur Verfügung stand effizient umzugehen, war einfach: Ordnung halten, mache das Leben leichter! Für sie sei Ordnung nicht das "halbe", sondern ihr ganzes Leben: Beruf und auch Berufung.
Weil Ordnung ein wesentlicher Grund dafür sei, dass wir uns in unseren eigenen vier Wänden wohlfühlen würden. Klinisch reine Räume oder ein Zuhause aus dem Einrichtungskatalog propagiere sie natürlich nicht. Auch in ihrem Heim könne und solle man auch sehen, dass hier Menschen wohnen, leben und sich wohlfühlen würden.
Aber für dieses Wohlgefühl sei eben ein gewisses Maß an Ordnung unerlässlich, auch an Dingen, die ich WIRKLICH brauche.
Hier kam der Begriff des „Sachenfastens“ ins Spiel. Er bezeichnet den bewussten Verzicht auf überflüssige Gegenstände und das gezielte Reduzieren von Besitz.
Ähnlich wie beim traditionellen Fasten, bei dem man für eine gewisse Zeit auf bestimmte Nahrungsmittel verzichte, gehe es beim Sachenfasten darum, sich von Dingen zu trennen, die nicht mehr benötigt würden. Ziel sei es, Ballast loszuwerden, mehr Klarheit im eigenen Zuhause und auch bei sich selber zu schaffen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ganz klar ausgenommen vom “Loswerden“ seien Gegenstände, an denen ich (noch) eine Freude bzw. schöne Erinnerungen habe.
Besonders praxisnah ging die Kufsteinerin auf typische „Hürdensätze“ ein, die Menschen daran hinderten, sich von Dingen zu trennen.
Wir kennen sie nur allzu gut: Aussagen wie "Wenn ich aufräume, dann finde ich nichts mehr" oder "Ich habe schon oft etwas weggeworfen und hinterher habe ich es gebraucht" begegnete die Expertin Nonchalance mit einer klaren Antwort, na und dann hätten wir einmal einen Fehler gemacht, das sei doch nicht so schlimm!
Ihre Botschaft war eindeutig: Es gehe darum, aus alten Gewohnheiten auszubrechen und einfach zu beginnen.
Hierbei könne es helfen, eine Ordnungs- oder Sachenfastenaktion mit einem konkreten Anfangs- und Endtermin zu planen, um Struktur und Verbindlichkeit zu schaffen.
Ein wichtiges Indiz dafür, dass ein Gegenstand nicht mehr gebraucht würde und weggegeben werden könne, sei die Frage: Wann haben Sie diese Sache das letzte Mal benützt? Eine Zuhörerin antwortete daraufhin schmunzelnd: Dann könnte sie die halbe Wohnung weggeben. Soweit solle es nicht kommen, aber diese Aussage verdeutlichte eindrucksvoll, wie viele ungenutzte Dinge sich in einem Haushalt mit den Jahren ansammeln können. Bei uns allen! Fakt ist, dass ein Mensch vor 100 Jahren durchschnittlich nur etwa 180 Gegenstände besaß, während es heute mehrere Tausend seien. Diese immense Zunahme könne im Einzelfall schon Gefühle wie von den "eigenen" Dingen überwältigt zu werden, auslösen.
"Regelmäßigkeit sei deshalb das Zauberwort", so Lohrer weiter. Ordnung zu halten, Sachen regelmäßig auszumisten, auf Neukäufe zu verzichten, sei kein einmaliges Ereignis, sondern eine fortlaufende Aufgabe. Besonders betonte sie, Ordnung und das, was wir dafürhielten, sei zudem eine sehr individuelle Angelegenheit. Jeder solle sich auf seine eigene Ordnung konzentrieren und nicht darauf, wie andere ihre Umgebung gestalten. Das wären Konflikt-Tretminen, die man besser vermeide!
Ein passendes Zitat aus der Bibel unterstreiche für sie die Idee des Sachenfastens perfekt und gefalle ihr deshalb besonders gut: "Prüfet alles und das Gute behaltet!" (1. Thessalonicher 5,21).
Mit ihrem lebendigen und motivierenden Vortragsstil begeisterte Antje Lohrer die Zuhörerinnen und Zuhörer. Ihre praxisnahen Tipps und ihre erfrischende Art, Ordnung und das Sachenfasten als etwas Positives und Befreiendes zu vermitteln, regten ganz klar zum Nachdenken und Umsetzen an. Ja, Sachenfasten ist ein Entlasten! Vielen Dank dafür!
Ein ganz persönliches Statement zum Abschluss. Apropos Ordnung in meiner Handtasche: Da habe ich meine ganz eigene Ordnung - weit entfernt von Perfektionismus, aber gerade das finde ich in manchen Bereichen ganz charmant!
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