Sportanlage
Regionalbad in Langkampfen im Gespräch
Die Gemeinde Langkampfen ist als möglicher Ort für eine neue Sportanlage angedacht. So so könnte die Zukunft des Schwimmsports im Tiroler Unterland gesichert werden.
LANGKAMPFEN (red). Die Gemeinde Langkampfen ist im Begriff, eine Sportanlage zu errichten, die den Anspruch des Sports in der Gemeinde in die Zukunft abdecken soll. Dazu wurde bereits ein drei Hektar großes Grundstück angekauft. Von den drei wesentlichen Fragen, wo? wann? wie? sind zwei bereits beantwortete. Wo? – Anschließend an das Wertstoffzentrum/Bauhof bis zur Autobahn. Wann? – bis zum Sommer 2023 - der Zeitpunkt ist durch den vom Eigentümer gekündigten Sportplatz in Unterlangkampfen vorgegeben. Wie? – Der Umfang der baulichen Anlage „Sportgebäude – Vitalzentrum“ ist im Laufe des Jahres noch im Detail zu definieren.
Die Umsetzung
Mit der Umsetzung der „Sportanlage Langkampfen“ wären Rahmenbedingungen und Antworten zu Vorfragen für einen möglichen Anschluss eines Regionalschwimmbades gegeben. Jedenfalls wäre eine breite Palette an Synergien mit der Sportanlage der Gemeinde Langkampfen zu lukrieren. Das „Wissen“ um die Entwicklung und den möglichen Umfang der Sportanlage in Langkampfen ist in Funktionärs- und Sportlerkreisen offensichtlich bereits gegeben, denn als in Wörgl offenkundig wurde, dass die Ablaufzeit des „Wave“ durch die Stadtpolitik angezählt und der Beschluss zur Volksbefragung getroffen wurde, kamen Schwimmsport- und Triathlonfunktionäre auf den Bürgermeister der Gemeinde Langkampfen zu, um die Möglichkeit des Anschlusses eines Hallenschwimmbades für das Tiroler Unterland an das Gemeindeprojekt anzufragen. Danach wurde als Erstmaßnahme von Seiten der Sportfunktionäre um einen Termin bei Sportlandesrat Josef Geisler angefragt, bei dem das „Projektmodell Sport- und Vitalzentrum Langkampfen“ vorgestellt wurde . Dazu wurden Grundsatzfragen um eine mögliche Erweiterung für die Bedürfnisse eines „Regionalbades“ erörtert.
Schwimmanlage für jedermann
Bürgermeister Andreas Ehrenstrasser hat in den letzten Wochen mit intensiven Recherchen zur organisatorisch, technischen Umsetzung und zu Kostenfragen Datenmaterial und Korrespondenzprojekte im internationalen Vergleich erhoben, die zur Klärung von Vorfragen für die regionalen Verantwortungsträger (Bürgermeister, Gemeinden, Tourismusverbände) notwendig sind und von vornherein eine sachliche Diskussion möglich machen sollen. Auch im Bereich des Bildungsauftrags sieht er die Gemeinden in der Verantwortung, da Schwimmsport fest im Lehrplan verankert sei. Nur wo sollen die Schüler im Tiroler Unterland dies umsetzten, wenn das Wave so gut wie geschlossen ist? Vielleicht bald in Langkampfen, denn das erweiterte Denkmodell um eine integrierte Wettkampfsportanlage in Form einer ganzjährig verfügbaren Schwimmhalle für alle potentiellen Nutzergruppen Schule, Public swimming, Sport (Schwimmen und Triathlon) mit einem fünfzig Meter Becken wurde ebenfalls angesprochen.
Diskussion eröffnet
Am 14. April wurde aus dem Büro des Sportlandesrates und Geisler signalisiert, Bürgermeister Ehrenstrasser möge in der Region die Diskussion um eine zeitnahe Umsetzung eines „Regionalbades“ eröffnen, weil Wörgl nach aktuellem Stand die Schwimmsporthalle nicht weiter betreiben werde. Gleichzeitig soll auch darüber die Debatte geführt werden, wie in einem Übergangszeitraum bis zur Verfügbarkeit einer Alternative der Betrieb des „Wave“ mit regionaler Finanzierung gesichert werden könnte. Auch das Land Tirol würde sich daran beteiligen. Nach Erstrecherchen könnte das Projekt in Langkampfen durch eine Reihe von Synergien um die Hälfte der für Innsbruck prognostizierten Kosten entstehen.
Lage wäre von Vorteil
Eine wesentliche Stärke für eine Projektumsetzung in Langkampfen ist die geographische Lage zwischen den Städten Wörgl und Kufstein – Anfahrten von beiden Seiten über die Autobahn in fünf Minuten und von der Autobahnabfahrt in Langkampfen in weniger als einer Minute zur (möglichen) Schwimmhalle. Dazu kommt die Anbindung an den VVT – Bushaltestelle 150 Meter vom geplanten Standort entfernt.
Wer kann's besser?
Das Tiroler Unterland könne sich in seiner Gesamtheit des gesellschaftspolitischen Auftrages zur Umsetzung von Schwimmmöglichkeiten außerhalb der Sommer-Freibäder-Seen-Badezeit für den Schulsport, dem public swimming und dem Leistungssport nicht entziehen. Dieser Zugang sollte bei den politischen Verantwortungstägern, wie bei den Sport- und Tourismusfunktionäre, gegeben sein. Ein „Regionalbad“ für das gesamte Tiroler Unterland sollte die Zielsetzung sein. Bürgermeister Ehrenstrasser betont, dass es sich nicht um ein Projekt der Gemeinde Langkampfen handeln würde. Zwar wäre die Grundstücksfrage und die Schaffung der Synergieeffekte Aufgabe der Standortgemeinde, der Rest wäre Regionalsache und würde auf die Frage hinausgehen: Wer kann´s besser – Innsbruck oder das Tiroler Unterland?
"Regionaler Bädergipfel"
"Grundsätzlich ist jede Initiative zu begrüßen, die zum Ziel hat, dass Familien, Kinder, Senioren und Sportvereine ein ganzjähriges Schwimmangebot in unserer Region haben“, sagt Wörgls Stadtparteiobmann Michael Riedhart zum Vorstoß des Langkampfner Bürgermeisters. Derzeit gebe es aber nur eine wage Projektidee. „Es wird Jahre brauchen – sofern diese Vision weiterverfolgt wird – um ein solches Vorhaben in die Tat umzusetzen. Wenn die Liste Wechner und die Wörgler FPÖ beim Gemeinderat Ende April den Abriss des Wave mit ihrer Stimmenmehrheit durchdrücken, dann werden die Menschen in der Region über Jahre hinaus sprichwörtlich auf dem Trockenen sitzen", so Riedhart. Deshalb fordert er einen regionalen Bädergipfel, wo auf Basis von Daten und Fakten offen darüber gesprochen wird, welche Möglichkeiten es gibt.
Wechner zum Projekt:
Der Vorschlag eines Regionalbades in Langkampfen ist für Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner nicht neu. Schon vor Wochen seien an der Gerüchtebörse Meldungen kursiert, die besagten, dass Land und Bund die Gemeinde Langkampfen mit einem Betrag in zweistelliger Millionenhöhe zu fördern gedenken. Kolportiert wurden rund 15 Millionen Euro. "Für mich heißt das ganz klar, dass das Land Tirol niemals die Absicht hatte, das Wave mit einer hohen finanziellen Förderung zu unterstützen", sagt Wechner. Auf die Frage, ob Wörgl gedenke, das Projekt zu unterstützen, ist die Antwort ein klares "Nein".
"Ein Leistungszentrum ist kein Bad für die Allgemeinheit. Hier sind andere Stellen gefordert, über eine Finanzierung nachzudenken. Wir werden unsere anstehenden, längst notwendigen Schulbauten, die Erweiterung der Kinderbetreuungseinrichtungen, den Ankauf neuer Feuerwehrgerätschaft (Einsatzfahrzeuge etc.) sowie Vereinsförderungen nicht im Wasser eines gigantischen Sportbeckens versenken",
heißt es von Seiten der Wörgler Stadtführung.
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