Pächter übernehmen
Neues Leben für den Gasthof Kammerlander in Reith i. A.
Noch vor neun Monaten schien der über 250 Jahre alte Gasthof Kammerlander in St. Gertraudi dem Wirtshaussterben zum Opfer zu fallen. Dank eines neuen Pächterpaares wird der traditionsreiche Gasthof am 1. September wieder eröffnet.
REITH IM ALPBACHTAL. St. Gertraudi, ein Ortsteil der Gemeinde Reith im Alpbachtal, zeichnet sich durch seine namensgebende Kirche und die Ruine Kropfsberg aus. Heute leben hier knapp 250 Menschen, doch einst war der Ort ein lebendiges Zentrum mit zehn Gasthäusern. In der Blütezeit des Bergbaus arbeiteten rund 600 Knappen in der Region, und der größte Markt im Unterinntal zog zahlreiche Besucher an. Mit dem Niedergang des Bergbaus und der Verlagerung des Handels durch den Eisenbahnbau verlor auch die Innschifffahrt an Bedeutung, was zu einem Rückgang der Wirtshäuser führte. Von den einst zahlreichen Gaststätten wie dem Fessler, Kropfsberg, Landhaus, Scheirerhof, Schmelzer, Steinbockwirt und Waldruh ist heute nur noch der 250 Jahre alte Gasthof Kammerlander neben der Kirche erhalten geblieben. Das heutige Gebäude wurde Ende des 18. Jahrhunderts errichtet und trägt seit über 100 Jahren einen Hirschkopf unter dem Giebel. Früher als „Neuhäuslwirt“ bekannt, wurde es um 1910 in „Gasthof Thummer“ umbenannt. Nachdem der junge Wirt Anton Thummer im Ersten Weltkrieg im Alter von nur 26 Jahren tödlich verwundet wurde, übernahm Josef Kammerlander das Gasthaus, das seitdem als Gasthof Kammerlander geführt wird.
Neue Pächter ab 1. September
Nach der Pensionierung der langjährigen Wirtin Elisabeth Laimböck, die im vergangenen Jahr im Alter von 83 Jahren ihren wohlverdienten Ruhestand antrat, schien das Schicksal des Traditionsgasthofs besiegelt. Doch wider Erwarten konnte ein neues Pächterpaar gefunden werden, das dem Haus neues Leben einhaucht. Nach neun Monaten der Stille kehrt nun wieder Leben in die historischen Mauern zurück. Dort, wo einst Fuhrleute, Bergknappen und Schiffsleute Rast machten – sei es in den gemütlichen, mit Kachelöfen beheizten Gaststuben oder unter dem Kastanienbaum im Garten, neben dem alten Brunnen mit der Florianistatue auf der Brunnensäule – wird jetzt die Tradition fortgeführt.
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