Fast 550.000 Schilling in Wörgl und Kufstein gewechselt!

Isabella (re.) half fleißig beim Münzenwechseln mit. | Foto: OeNB
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BEZIRK (red). Beim vorletzten Tirol-Stopp der diesjährigen Euro-Info-Tour der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) begrüßte das Team zahlreiche „wechselfreudige“ Kundinnen und Kunden in Wörgl. Tags darauf, stand Kufstein auf dem Tourprogramm.
Besonders der kostenlose Schilling-Euro-Tausch lockte die Einheimischen an.

Obwohl seit der Euro-Einführung bereits 98 Prozent aller Schilling-Banknoten und 44 Prozent aller Münzen von der Bevölkerung umgetauscht wurden, warten österreichweit noch immer 8,5 Milliarden Schilling (dies entspricht einer Gesamtsumme von 620 Millionen Euro) auf ihre Rückkehr zur OeNB. Die Euro-Info-Tour 2017 steht ganz im Zeichen zweier bestimmter Banknoten: Die 500-ATS-Banknote „Otto-Wagner“, sowie die 1000-ATS-Banknote „Erwin-Schrödinger“ verlieren im kommenden April ihre Gültigkeit, denn Banknoten vor der letzten Schilling-Serie können 20 Jahre lang umgetauscht werden. Damit möglichst viele Österreicherinnen und Österreicher vor allem diese Banknoten noch rechtzeitig umtauschen können, tourt der Euro-Bus den ganzen Sommer lang durch das Land. Zum jetzigen Zeitpunkt beläuft sich der Wert der noch im Umlauf befindlichen „Wagners“ und „Schrödingers“ auf rund 1,5 Milliarden Schilling, was einen beträchtlichen Anteil an der Gesamtsumme der ausständigen Schillinge darstellt.

Auch in Wörgl haben die Einwohnerinnen und Einwohner noch eine teils starke emotionale Bindung zur alten Währung. Viele Personen behielten sich auf Grund von persönlichen Erinnerungen bis heute Schilling-Banknoten oder Münzen, doch für einige war nun der Tag für einen Umtausch gekommen. Für die spannendste Schilling-Geschichte sorgte ein in Deutschland lebender Salzburger: Der Herr betreibt im Norden Deutschlands einen „Österreich-Shop“, in dem er österreichische Produkte und Schmankerl verkauft. Besonders praktisch für seine Kundinnen und Kunden, die bereits vor vielen Jahren in Österreich ihre Urlaube verbracht haben, ist die außergewöhnliche Möglichkeit mit ihren alten Schillingen zu bezahlen. Diese nimmt er regelmäßig mit in sein Heimatland, um sie hier in Euro umtauschen zu lassen. „Für meine Kunden ist es eine praktische Lösung ihre alten Schilling-Überbleibsel loszuwerden, ohne dass viel Aufwand entsteht.“ Für den Umtausch ist der Herr heute extra aus Deutschland nach Wörgl gereist. Es sind nicht immer nur große Beträge, die im Euro-Bus umgetauscht werden. So kam eine Dame am Stadtamtplatz vorbei und verabschiedete sich mit dem Umtausch ihrer einzigen Silbermünze von „den alten Zeiten“.

Am Nachmittag stattete Vize-Bürgermeister Mario Wiechenthaler dem Euro-Bus einen Besuch ab und staunte über die gewechselte Summe. Insgesamt wurden in Wörgl rund 346.400 Schilling von knapp 200 Wechselkunden umgetauscht.

Kufsteiner trotzten dem Regenwetter 

Der letzte Halt der Woche führte die Euro-Info-Tour der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zum Oberen Stadtplatz in Kufstein. Die Einwohnerinnen und Einwohner ließen es sich trotz des regnerischen Wetters nicht nehmen, dem Euro-Bus einen Besuch abzustatten und ihre Schilling-Restbestände umzutauschen. Mit dem Start der nächsten Woche reist der Euro-Bus dann weiter nach Salzburg.

Seit der Einführung der Euro-Info-Tour im Jahr 2002 besuchten mehr als 23.700 Wechselkunden den Euro-Bus in Tirol und wechselten knapp 28,1 Millionen Schilling. Vom gesamten noch ausständigen Schilling-Bestand, welcher sich aktuell auf 8,5 Milliarden beläuft, befinden sich rund 10 Prozent im Tiroler Land. Beim heutigen letzten Stopp nutzten noch einmal zahlreiche Personen das Service der Euro-Info-Tour und brachten ihre aufgehobenen „Schilling-Relikte“ zum Euro-Bus. Doch nicht bei allen Schillingen handelt es sich um alte Aufbewahrungsstücke oder Sammlungen. So mancher Österreicher stößt überraschend auf Restbestände der alten Währung. Ein Herr, der am Vormittag den Euro-Bus besuchte, erzählte ganz aufgeregt von seinem Zufallsfund: Im Keller des alten Hauses seines Vaters entdeckte er zahlreiche Silbermünzen – eingemauert in die Steinwand. Auch Kinder, die die alte Währung gar nicht mehr kennen, sind für Münzen und den Vorgang am Münzzähler im Euro-Bus zu begeistern. So unterstützte Isabella tatkräftig das Team beim Auszählen der Schilling-Münzen ihres Vaters.

Das Service der Euro-Info-Tour geht auch über die Schwellen des Euro-Bus hinaus: Das Team besuchte zahlreiche Handelsangestellte Kufsteins und informierte in kompakten Schulungen über die verbesserten Sicherheitsmerkmale der neuen Euro-Banknoten. Die neue Serie, die sogenannte „Europa-Serie“ ist nun noch fälschungssicherer und kann mittels schnellen Prüfschritten, FÜHLEN- SEHEN – KIPPEN, noch einfacher auf Echtheit geprüft werden. Anhand der 50-Euro-Banknote, welche übrigens mit einen Anteil von 45 Prozent fast die Hälfte des gesamten Euro-Bargeldumlaufs ausmacht, veranschaulichte das Team auf welche Art und Weise die neuen Banknoten überprüft werden können. Durch möglichst viele Handelsschulungen soll verhindert werden, dass Geschäftslokale fälschungsverdächtige Banknoten annehmen. Dieses Informationsservice schätzten die regionalen Angestellten sehr.
173 Kufsteiner wechselten eine Gesamtsumme von 202.879 Schillingen um.

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