Erasmus-Austausch
Kundlerin absolvierte ihr Praktikum in Norwegen

Hanna Egerdacher aus Kundl hat im Rahmen des Bildungsprogrammes "Erasmus+" ein achtwöchiges Praktikum in Norwegen gemacht – und würde es sofort wieder tun.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Einmal Norwegen & zurück: So erlebte Hanna Egerdacher aus Kundl den Erasmus-Austausch. In einem Ziegenbetrieb mit Käserei hat sie ihr Praktikum absolviert und dabei viel für das Leben gelernt. 

KUNDL, NORWEGEN. Hanna Egerdacher aus Kundl wollte immer schon einmal ein Praktikum im Ausland machen. Im Sommer 2023 erfüllte sich die 17-jährige Schülerin der HBLFA Tirol in Rotholz (Zweig: Lebensmittel- und Biotechnologie) ihren Traum und reiste nach Norwegen. 

Das Praktikum im Ausland

Der Aufenthalt wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis, auch dank eines besonderen Austausch-Programms: Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Jahrgänge erhalten im Rahmen von "Erasmus+", dem Bildungsprogramm der Europäischen Union, Zuschüsse zu den Fahrtkosten und zum Aufenthalt in über zwanzig Gastländern von Belgien bis Zypern. Angefangen hat für Egerdacher alles, als sie in der Schule erfuhr, dass sie ihr achtwöchiges, verpflichtendes Praktikum auch im Ausland machen könne. 

"War die perfekte Gelegenheit"

Im Rahmen einer Infoveranstaltung erfuhr sie mehr über das Erasmus-Programm und die verschiedenen Möglichkeiten sowie Ziele. Egerdacher entschied sich im Rahmen der Anmeldung für einen Betrieb im kleinen Ort Lygre im Bezirk Nordtveitgrend, rund 80 Kilometer südlich von Bergen. Die Wahl fiel ihr relativ leicht:

"Ich wollte immer schon einmal nach Norwegen. Es ist ein wunderschönes Land und ich wollte mir einmal die ganzen Fjorde ansehen. Dann war das die perfekte Gelegenheit, dass ich das im Zuge eines Praktikums machen",

sagt die Schülerin. Den Praktikumsplatz in Lygre, einem Ort mit 17 Einwohnern, wählte sie, weil es sich um einen Bauernhof mit Geißen handelte. "Ich mag Geißen sehr gerne und habe auch zu Hause welche, " erklärt die 17-Jährige.

"Es ist auf jeden Fall eine einmalige Erfahrung, die ich jedem empfehlen kann und die ich immer wieder machen würde", erklärt die Schülerin Hanna Egerdacher.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Von der Alm zur Käserei und zurück

Gesagt, getan. Nach einem Videoanruf mit dem Betrieb und einer erfolgreichen Einreichung bei Erasmus, ging es auch schon los. Egerdacher startete im Juli in ihr achtwöchiges Abenteuer in Norwegen. Neben ihr hatten sich darüber hinaus noch einige weitere Schüler aus ihrer Klasse für einen Aufenthalt in Norwegen entschieden. 
Die Gastfamilie bewirtschaftet einen Ziegenbetrieb und hat eine Käserei. Egerdacher fuhr also jeden Tag in der Früh auf die Alm, um die Geißen zu melken, danach ging es in die Käserei, um die Milch zu pasteurisieren oder zu Käse zu verarbeiten. Auch anstehende Arbeiten am Hof wurden erledigt, wie Felder zu kultivieren oder den Strauchschnitt zu erledigen. Danach ging es wieder zurück auf die Alm, um die Geißen zu suchen und in den Stall zu treiben. Am Abend kochte die Schülerin zudem oft gemeinsam mit anderen für die Familie.  

Vom Aufenthalt profitiert

Die 17-Jährige zieht nach ihrem Aufenthalt eine mehr als positive Bilanz. Die Landschaft und die Leute haben sie besonders fasziniert, vor allem was die Offenheit oder die Genügsamkeit der Menschen betrifft. Die Schülerin hat dabei in vielerlei Hinsicht profitiert. 

"Mein Englisch ist viel flüssiger geworden. Man muss nicht mehr nachdenken, man redet einfach und traut sich auch viel mehr zu reden",

sagt Egerdacher. Aber auch abseits der Sprache konnte die 17-Jährige viel dazulernen: "Ich nehme Dinge viel lockerer und einfacher. (...) Manchmal muss man Sachen einfach probieren und sagen: 'Ich ziehe das durch'. Ich habe aber auch gelernt, dass man nicht so viel im Leben braucht und dass es einfach auch geht".

"Einfach hinfahren"

Einen Aufenthalt empfiehlt sie jungen Leuten, die etwas von der Welt sehen wollen und offen für etwas Neues sind. "Es ist auf jeden Fall eine einmalige Erfahrung, die ich jedem empfehlen kann und die ich immer wieder machen würde", erklärt die Kundlerin. Wenn man ein Land und eine Kultur kennenlernen sowie ins Ausland gehen will, sei das die perfekte Gelegenheit. Ihr Tipp: Einfach hinfahren, anschauen, mit den Leuten Kontakt halten und sich trauen, offen zu sein.

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