Winzer in Japan
Sake, Fuji, Kimono - und sogar ein Erdbeben

- Eva Steininger mit japanischer Unterstützung bei einer Sektverkostung.
- hochgeladen von Manfred Kellner
MANFRED KELLNER
LANGENLOIS/TOKIO - In eine fremde Welt, zumindest in einen ganz anderen Kulturkreis, führte eine „Weinreise“ eine Gruppe von 24 österreichischen Winzerinnen und Winzern im Februar dieses Jahres: Nach Japan ging es, anlässlich des 30-jährigen Geschäftsjubiläums des Weinimporteurs AWA – Austria World Association, Norbert Tesch, eines gebürtigen Österreichers. In der Gruppe waren auch Weingüter aus dem Kamptal vertreten – Schloss Gobelsburg, Bründlmayer, Jurtschitsch und Steininger aus Langenlois und Andorfer aus Straß. Wir sprachen mit Eva Steininger über ihre persönlichen Eindrücke und Erfahrungen auf dieser Tour nach Fernost.
Große Präsentationen des österreichischen Weines
„16 Stunden reine Flugzeit waren es von Wien nach Osaka, insgesamt dauerte die Reise 24 Stunden“, berichtet Eva Steininger. Bestens betreut von ihrem Weinimporteur beziehungsweise seiner Frau und Tochter, besuchten die österreichischen Winzerinnen und Winzer Osaka, Kioto, Nagoya und Tokio – und veranstalteten dabei drei Verkostungen ihrer Produkte. Das waren nicht gerade kleine Veranstaltungen, sondern große Weinevents mit 300 bis 600 Teilnehmern, die sich mit einem zum Teil sehr großem Wein-Knowhow, hervorragend organisiert und immer mit ausgesuchter Höflichkeit durch die Welt der österreichischen Weine probierten. Eva Steininger: „Wir von Steininger hatten unseren Sekt dabei, der aufgrund seiner Herstellung und seiner besonderen Geschmacksrichtungen in Japan besonders ankommt.“
Höhepunkt der Japanreise war das 30-Jahre-Fest des Importeurs. Die Winzer trafen sogar den österreichischen Bundesminister für Landwirtschaft, Norbert Totschnig, der gerade in offizieller Mission das Land der aufgehenden Sonne besuchte. Eva Steininger: „Sehr positiv war auch, dass die Wirtschaftskammer immer auf diesen Veranstaltungen vertreten war!“
„In Japan besteht ein stetig wachsendes Interesse an Wein und Sekt aus Österreich“, berichtet Eva Steininger. „Auf jeden Fall gibt es immer noch sehr große Möglichkeiten, unseren Export auszuweiten – als einzelnes Weingut und als Branche insgesamt!“
Eindrucksvolle Erlebnisse und Begegnungen
Fasziniert ist Eva Steininger noch immer von den Besuchen, den Kontakten zu Menschen und den Besichtigungen, die Importeur Norbert Tesch der Gruppe ermöglichte: Ob Mahlzeiten im privaten Rahmen bei seinen japanischen Kunden - im Schneidersitz an niedrigen Tischen, oder die Einführung in die Sake-Philosophie in einer Sake-Brauerei; ob fantastische Fischgerichte, die wie Kunstwerke angerichtet waren, oder eine Tempelbesichtigung; ob Bäder im Heilwasser der japanischen heißen Quellen, der Onsen, das Tragen von Kimonos oder eine Busfahrt, die auch vorüber am heiligen Berg Fuji führte: Es waren nachhaltige und immer wieder eindrucksvolle Begegnungen und Erlebnisse. Selbst ein Erdbeben schreckte die Österreicher eines Nachts im Hotel auf: Immerhin so stark, dass viele der Reisenden – auch Eva Steininger – durchaus ein wenig verunsichert waren, aber dann auch wieder nicht stark genug, dass es die Japaner in dem Hotel überhaupt zur Kenntnis nahmen…
Kontakte sind sehr wichtig
Ein Reise-Resümee von Eva Steininger: „Neben den vielen Kontakten zu Japanerinnen und Japanern sowie dem Kennenlernen einer ganz anderen Art zu leben, war für mich auf dieser Reise auch der Kontakt zwischen uns österreichischen Winzerinnen und Winzern sehr wichtig. Da sollten wir nicht bis zur nächsten Überseereise warten, um wieder einmal zu einem Gedanken- und Erfahrungsaustausch zusammenzukommen!“
Bilder von der Japan-Reise:






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