Spannen, zielen, schießen!

- 8 von 16 aktiven Vereinsmitgliedern, darunter Obmann Josef Hartl (vorne) und Kassier-Stv. Martin Leuthner (hinten links).
- hochgeladen von Heinz Riedmüller
Gute Laune, eine aufgeräumt wirkende Schießanlage und jede Menge kunstvoll erzeugter Armbrüste erwarten einen beim 1969 gegründeten Armbrustschützenverein Straß. Nach Wilhelm Tell oder jemanden mit Apfel am Kopf sucht man vergeblich, dafür gibt es ein ausgewogenes Verhältnis an Frauen und Männern.
Man geht es entspannt an auf der Straßer Schießanlage, der Fokus liegt auf Geselligkeit. Es wird gemeinsam geschossen und geplaudert. Den Vereinsmeister ermittelt man jedes Jahr in zwölf Durchgängen zu je dreißig Schuss. Alles - vom Training bis zum Wettkampf - findet in der Sparte 'Brauchtum 14 Meter‘ statt. "Da geht es mehr traditionell denn konventionell zu, der Name leitet sich vom Abstand zwischen Schützen und Zielscheibe ab", erklärt Obmann Hartl. Über die 14-Meter-Schussdistanz messen sich die Straßer mit anderen Vereinen bei den Niederösterreichischen Landesmeisterschaften (30 Schützen aus fünf Vereinen) und österreichischen Großturnieren. Letztere meist in Bad Goisern, dem Zentrum des Armbrustschießens, wo alljährlich 250 Schützen aus 24 Vereinen gegeneinander antreten.
Straß ist mit 16 aktiven Schützen Mitglied beim Verband der Armbrustschützen Österreich, ca. 60 passive Mitglieder fördern den Verein mit Mitgliedsbeiträgen in Höhe von 15 Euro, dazu kommen Einnahmen aus Veranstaltungen. Beides reicht aus, um kostendeckend sein zu können.
Die Armbrust selbst stellt sich als ein präzises und facettenreiches Sportgerät heraus, das Obmann Josef Hartl übrigens selbst herstellt. Zu einem stolzen Preis, der bei 2.500 Euro beginnt und Luft nach oben hat, abhängig von Material und Verarbeitung. Zum Einsatz kommen Holz, Teile wie Bogen (aus Glasfaser, Carbon und Bambus), Abzug und Zieleinrichtung werden zugekauft. Als besonders wichtiger Teil der Zieleinrichtung gilt die beleuchtete Wasserwaage, die zum Neutralisieren der mangelnde Schussgeschwindigkeit notwendig ist. Die Jagd mittels Armbrust ist - im Gegensatz zu den USA - hierzulande aufgrund zu geringer Schusskraft nicht erlaubt.
Die Faszination beim Armbrustschießen sieht Hartl darin, "sich mittels Konzentration, Körperspannung und Technik so zu beherrschen, dass man in die Mitte trifft.“ Die Bogenschieß-Saison beginnt jedes Jahr im April und endet Mitte Oktober, Interessierte sind herzlich willkommen, sie werden geduldig eingeschult und freundschaftlich aufgenommen. Die Anlage in Straß ist ausschließlich auf 'Brauchtum 14 Meter' ausgerichtet und bietet mehreren Schützen nebeneinander Platz. Leiharmbrüste stehen gegen Gebühr zur Verfügung.
Infos
Verband der Armbrustschützen Österreichs
Straß im Straßertale - NÖ Landesmeisterschaft, Rückblick
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.