Sonderausstellung: Maria Langegg und die Serviten

- Foto: Nadja Meister
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BERGERN. Die kleine Sonderausstellung des Wallfahrtsmuseums Maria Langegg, die von 1. Juni bis 1. November 2019 geöffnet ist, hat die Verbundenheit des Ortes und seiner Geschichte mit den Serviten zum Thema. Ab 1645 wirkten Mitglieder des Ordens in Maria Langegg, bauten das Kloster und die Wallfahrtskirche, sorgten für deren künstlerische Ausstattung und betreuten fast 350 Jahre lang die Wallfahrt zu Maria Heil der Kranken.
In der Ausstellung werden einige wesentliche Aspekte dieser wechselvollen Geschichte an Hand von Dokumenten und Abbildungen aufgegriffen, wobei auch den letzten Jahrzehnten des bis 1974 in Maria Langegg wirkenden Ordens eigene Aufmerksamkeit gewidmet wird. Mit Berichten und Fotomaterial wird diese Zeitspanne präsentiert, anlässlich der Sonderausstellungseröffnung am 31. Mai 2019 kommen Zeitzeugen zu Wort und werden ihre Erinnerungen an die Serviten vortragen.
Serviten und Maria Langegg
1645 wurden die Serviten zur Betreuung der ab dem Beginn des 17. Jahrhunderts in Langegg sich rasch entwickelnden, der Muttergottes gewidmeten Wallfahrt berufen. Es war die erste Niederlassung dieses Ordens in Niederösterreich, der aus dem Zusammenschluss der sieben Heiligen Väter, reicher italienischer Kaufleute, entstand. Sie wandten sich von den irdischen Geschäften ab, um ab 1233 in der Nähe von Florenz ein der Marienverehrung und Nächstenliebe gewidmetes Einsiedlerleben zu führen. Aus dieser Ordo servorum Mariae (abgekürzt OSM = Orden der Diener Mariens) genannten Vereinigung ging der in der Gegenreformation von den Habsburgern geförderte Orden hervor, der zusammen mit den anderen Niederlassungen, wie Maria Jeutendorf und Schönbühel die Marienverehrung in Niederösterreich wesentlich geprägt hat. Die Geschichte der Wallfahrt in Maria Langegg und deren Betreuung durch die Serviten sowie die von ihnen getragene barocke Bautätigkeit werden in der ständigen Ausstellung des Wallfahrtsmuseums anschaulich vorgestellt.
Heilige Maria vermittelt Trost und Hilfe
In der aktuellen kleinen Sonderausstellung werden einige Themen dieser langen und fruchtbaren Geschichte aufgegriffen und an Hand von Dokumenten, Plänen und architektonischen Entwürfen aus dem Sankt Pöltner Diözesanarchiv zusätzlich beleuchtet. Durch von privaten Leihgebern zur Verfügung gestelltem Bildmaterial und Aussagen von Zeitzeugen kann die Geschichte des Wallfahrtsortes im 20. Jahrhundert anschaulich illustriert werden. So können auch Aspekte zur Wirtschaft und zur Rolle des Klosters als Arbeitgeber in einer an Verdienstmöglichkeiten kargen, abgeschiedenen Gegend angeschnitten werden. Auch die Veränderungen des Wallfahrtsverhaltens durch den aufkommenden, von den neuen Verkehrsmitteln Bus und Privatauto geförderten Wallfahrtstourismus werden thematisiert. Trotz dieser Veränderungen und mancher Rückschläge wirken die von den Serviten gelegten Grundlagen der volkstümlichen Frömmigkeit in Maria Langegg weiter. Aus Personalmangel verließen sie 1974 ihr Kloster in Maria Langegg, Kirche, Klostergebäude sowie die pastorale Betreuung wurden von der Diözese Sankt Pölten übernommen. Die Wallfahrt zur schmerzhaften Maria, zu Maria - Heil der Kranken besteht jedoch weiter und vermittelt auch in sich wandelnden Zeiten Trost und Hilfe.
Öffnungszeiten:
24.3. – 1.11.2019: März, April & Oktober: SA, SO & Feiertag jeweils von 10:00 – 17:00 Uhr
Mai – September: DO – SO & Feiertag jeweils von 10:00 – 17:00 Uhr
Die Öffnungszeiten gelten für das Museum und den Museumsshop.
Museumsführungen mit Bibliothek & Schatzkammer: SA, SO & Feiertag um jeweils 14:00 Uhr sowie nach Voranmeldung
Weitere Informationen:





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