Limo um 50 Euro
"Teuromat" am Graben sammelt Geld für Sozialmärkte
Im Rahmen der neuen Samariterbund-Kampagne "So teuer ist es, arm zu sein" wurde ein sogenannter "Teuromat" am Graben aufgestellt. Hier kann man etwa Limo um 50 Euro und Toilettenpapier um 99,90 Euro kaufen. Der Erlös kommt den Sozialmärkten in Wien zugute.
WIEN/INNERE STADT. Ist dir neben der Pestsäule am Graben vielleicht schon der neue, rote Getränkeautomat aufgefallen? Vielleicht warst du auch von den horrenden Preisen der Produkte erstaunt. So kostet eine Dose Bohnen etwa 29,90 Euro oder eine normale Limonade 50 Euro.
Es handelt sich nämlich nicht um einen normalen Getränkeautomaten, vielmehr ist das Gerät ein Repräsentant für die neue Anti-Armutskampagne "So teuer ist es, arm zu sein" des Samariterbund Wien. Der sogenannte "Teuromat" soll mit seinen Preisen aufzeigen, wie teuer "normale" Lebensmittel für armutsbetroffene Menschen sind. Kauft man sich bei dem außergewöhnlichen Automaten ein Produkt, wird der Erlös an die Sozialmärkte des Samariterbund Wien gespendet.
Auch Promis haben gespendet
Bei der feierlichen Eröffnung waren auch einige prominente Gesichter dabei. So etwa der Schauspieler Cornelius Obonya, der sich auch etwas beim Teuromat kaufte: "Das können wir besser. Lassen wir Armut nicht auch noch teuer sein. Sie kostet Menschen schon genug." Auch der als "Gunkl" bekannte Kabarettist Günther Paal, die Kabarettistin Caroline Athanasiadis sowie Roland Neuwirth, Gründer der Band "Extremschrammeln" waren dabei, um ein Zeichen gegen Armut zu setzen.
Immer mehr Kunden in den Sozialmärkten
Die Kundenzahl in den Sozialmärkten des Samariterbund Wien ist in den vergangenen zwei Jahren von 17.000 auf 24.000 gestiegen. Das liegt daran, dass mittlerweile auch die untere Mittelschicht von Armut betroffen ist. Dementsprechend ist man auf zusätzliche Spenden angewiesen, um die gesteigerte Nachfrage in den Märkten auch weiterhin bedienen zu können. "Österreich ist auch im internationalen Vergleich immer noch überdurchschnittlich von der Inflation betroffen. Das spüren Menschen mit geringem Haushaltseinkommen natürlich am stärksten", meint Oliver Löhlein, Geschäftsführer des Samariterbund Wien.
Die österreichische Werbeagentur "DMB." kreierte das Motto der Kampagne, die Idee des Teuromaten und übernahm die Gestaltung pro bono. Ebenso stellte die UKO Group, die Warenautomaten herstellt, den Teuromaten für den aktionistischen Auftakt der Kampagne kostenlos zur Verfügung. Die Kampagne "So teuer ist es, arm zu sein" wird ab sofort und in den kommenden Wochen in Wiens Straßenbahnen, auf Plakaten, via Infoscreen und Infinity Screens zu sehen sein. Außerdem begleitet ein Radiospot die Samariterbund-Weihnachtskampagne.
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