Virgilkapelle nach sieben Jahren wieder zugänglich
Tage der offenen Tür am 12. und 13. Dezember: Freier Eintritt zu Kapelle und Ausstellung
INNERE STADT. Die Virgilkapelle entstand um die Jahre 1220 bis 1230 im frühgotischen Stil und wurde 1973 beim U-Bahn-Bau in der heutigen Station Stephansplatz wieder entdeckt. Die Kapelle, die dem Wien Museum zugehörig ist, wurde in die Station integriert. 2008 musste sie jedoch aus konservatorischen Gründen - die eindringende, salzhaltige Feuchtigkeit sprengte den Verputz ab - geschlossen werden.
Nun ist der sakrale Raum für Besucher wieder zugänglich. Ein neu gestalteter, besucherfreundlicher Eingang auf Ebene der U-Bahn-Passage erschließt die Kapelle, eine neue kompakte Ausstellung bietet einen historischen Abriss zum mittelalterlichen Wien. Am Wochenende vom 12. und 13. Dezember sind Tage der offenen Tür bei freiem Eintritt. Regulär kostet der Eintritt 5 Euro.
Rund um die Virgilkapelle bleiben indes viele Fragen offen, da keinerlei schriftliche Quellen bekannt sind. Wer der Bauherr war, ist bis heute unbekannt. Nach dem Einbau eines halb unter der Erde befindlichen Zwischengeschoßes standen die Kapelle und die tiefer liegenden Räumlichkeiten ab dem frühen 14. Jahrhundert für ganz unterschiedliche Nutzungen bereit.
Der ursprüngliche Bau, die heute sichtbare Virgilkapelle, diente einer reichen Wiener Kaufmannsfamilie als Andachtskapelle, unter anderem wurde sie mit einem Altar für den hl. Virgil ausgestattet (weshalb sie heute als Virgilkapelle bezeichnet wird). Für das Zwischengeschoss ist eine Nutzung als „Neuer Karner“ (Beinhaus) belegt. Der gesamte Innenraum der Virgilkapelle war ab Mitte des 13. Jahrhunderts durchgehend ornamental bemalt. Trotz der zahlreichen Fehlstellen ist die Wandmalerei heute noch als Ganzes zu erahnen.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.