100 Menschen und eine Maus
VGT protestiert gegen Tierversuche in Wien
Eine Mega-Maus gegen Tierversuche: 100 Tierschützer des VGT protestierten am 30. Juli am Schwarzenbergplatz gegen Tierversuche und bildeten gemeinsam am Boden die Umrisse einer großen weißen Maus.
WIEN/INNERE STADT. Zehntausende weiße Mäuse werden jedes Jahr in Tierversuchen missbraucht. Dagegen startete der Verein gegen Tierfabriken (VGT) am Samstag, 30. Juli, eine großangelegte Protestaktion am Schwarzenbergplatz.
Dabei zogen sich rund 100 Tierschutz-Aktivisten weiß an und legten sich gemeinsam auf den Boden, um die Umrisse einer großen weißem Maus nachzuzeichnen. Wie auf den Luftaufnahmen gut zu erkennen ist, war die Aktion erfolgreich: Die Silhouette einer Maus ist gut zu erkennen.
Aktion gegen Tierversuche
Mit der Aktion sollte gegen Tierversuche protestiert werden, die auch in Österreich nicht nur an Mäusen, sondern auch an Hunden, Katzen, Kaninchen, Affen oder Fischen durchgeführt werden - nicht nur für Medikamente, sondern auch für Kosmetika wie etwa Nagellack oder Hautcremes: 400 Tierversuchslabors gibt es in ganz Österreich. Dort wurden etwa 2021 Versuche an mehr als 200.000 Tieren durchgeführt - auch an weißen Mäusen wie jener, die nun am Schwarzenbergplatz nachgebildet worden ist. Europaweit schaut es allerdings anders aus: Laut Statistik starben allein im Jahr 2019 rund 5,5 Millionen Mäuse in EU-Laboren.
Der VGT kritisiert, dass die Versuchstiere massiv leiden. So werde Mäusen etwa die Hautfalte am Rücken in einem Metallgestell aufgespannt und ein großer Teil der Haut herausgeschnitten, um die Veränderungen an den Blutgefäßen durch verschiedenste Experimente beobachten zu können. Als tierschonender Ersatz für diese grausame Methode könnten laut VGT aber auch menschliche Blutgefäße im Labor gezüchtet und in Multi-Organ-Chip-Systeme integriert werden.
Für das Testen von Botox-Produktionseinheiten, die auch in der Schönheitschirurgie verwendet werden, wird Mäusen das Gift in den Bauch injiziert - um zu sehen, ab welcher Dosis die Hälfte der Tiere stirbt. Auch dafür gibt es laut VGT bereits eine tierfreie Ersatzmethode, schließlich leiden die Mäuse während der Tests tagelang an Muskellähmungen und Atemnot und ersticken schließlich qualvoll.
Unterschreiben gegen Tierleid
Anlass der VGT-Aktion ist die aktuelle EU-Bürgerinitiative „Save Cruelty-Free Cosmetics“. Sie setzt sich für die Umsetzung des Tierversuchsverbots für Kosmetika und für tierfreie Forschungsmethoden als Ersatz von Tierversuchen ein. Die Initiative ist laut VGT eine Chance, Millionen von Tieren, die jährlich in den Laboren der EU leiden, nachhaltig zu helfen. Noch bis Ende August kann auf der Homepage des VGT unterschrieben werden.
Das könnte Dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
9 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.