Polizei gelingt Schlag gegen Bau-Betrugsnetz
Am Mittwoch fanden in Wien 19 Hausdurchsuchungen statt. In einer gemeinsamen Aktion zerschlugen Finanzpolizei und Landeskriminalamt Wien ein Betrugs-Netzwerk. Der Schachschaden beträgt rund 55 Millionen Euro.
WIEN. Illegale Preisabsprachen, Steuerhinterziehung, Hinterziehung von Sozialabgaben: Die Liste der Vergehen ist lang. Bei 24 Hausdurchsuchungen – 19 davon in Wien – klickten jedoch am Mittwoch in den frühen Morgenstunden die Handschellen. "Eine hoch kriminelle Tätergruppe aus dem ehemaligen Jugoslawien hatte ingesamt mehr als 755 Arbeitnehmer in einem internationalen Netzwerk aus mehr als 30 Scheinfirmen beschäftigt", so die Finanzpolizei.
Arbeiter zwischen 20 und 60 Jahren wurden ausgebeutet. Sie lebten großteils ganzjährig in Wien. Auf diversen Baustellen arbeiteten die Männer gegen sehr geringen Lohn und wohnten unter menschenunwürdigen Bedingungen in Massenquartieren oder direkt auf den Baustellen.
Die vorläufig errechnete Schadenhöhe: Rund 55 Millionen Euro – 14 Millionen Euro aus hinterzogenen Sozialabgaben, 20 Millionen aus illegalen Preisabsprachen und 20 Millionen aus hinterzogenen Steuern. Der tatsächliche Schaden könnte jedoch weit höher sein, heißt es von den zuständigen Ermittlern. Laptops, Handys und einige Terabyte an Datenmaterial werden erst ausgewertet. Vor den heutigen Hausdurchsuchungen wurde bereits über drei Jahre ermittelt. Bei Baustellenkontrollen und Observationen sammelten die Beamten belastendes Material, die als Grundlage der Festnahmen dienen. Neben inländischen Auftraggebern waren in das Betrugsnetzwerk ausländische sowie inländische Betrugs- und Scheinfirmen involviert.
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