Volksgruppen in Österreich
Haus der Geschichte zeigt neue Web-Ausstellung
Das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) möchte mit seiner neuen Web-Ausstellung "Keine Leerstellen mehr" das Verständnis für die vielfältigen Kulturen, die in Österreich leben, fördern. Außerdem kann das Museum am 10. Dezember gratis besucht werden.
WIEN/INNERE STADT. Volksgruppen bezeichnen eine Minderheit innerhalb eines Staates. In Österreich gibt es insgesamt sechs anerkannte Volksgruppen: die kroatische, slowenische, ungarische, tschechische und slowakische sowie die Volksgruppe der Roma.
Das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) präsentierte kürzlich die Ergebnisse eines gemeinsamen Jahresprojektes mit den sechs autochthonen Volksgruppen, das die vielsprachige und kulturelle Diversität Österreichs im Museum abbilden soll. Dazu startet jetzt die Web-Ausstellung "Keine Leerstellen mehr: Zwölf Objekte von den autochthonen österreichischen Volksgruppen". Zudem stehen Audioguides in den sechs Volksgruppen-Sprachen zur Verfügung.
Volksgruppen seit 1848
Vor genau 175 Jahren wurden die Rechte der verschiedenen Volksgruppen besonders geschützt: In der Verfassung von Kroměříž (Stadt in Tschechien) aus dem Jahr 1848 heißt es erstmals: "Alle Volksstämme des Reiches sind gleichberechtigt." Das blieb auch in den folgenden Verfassungen erhalten. Die neue Ausstellung des HdGÖ soll die Geschichte der Volksgruppen in Österreich näher beleuchten. Unterstützt wurde die Zusammenarbeit durch das Bundeskanzleramt. "Die Bedeutung der autochthonen Volksgruppen – und vieler weiterer Sprachgruppen – für das kulturelle Erbe Österreichs ist evident, hat aber noch viel zu wenig Eingang in die Repräsentationspraxis der Republik gefunden", meint Monika Sommer, Direktorin des HdGÖ.
Die Erhaltung und Sicherung der Volksgruppen, ihres Volkstums sowie ihrer Eigenschaften und Rechte wird in Österreich gezielt gefördert. "Unsere Probleme und auch über die Jahrzehnte entwickelten Lösungen sind wie ein Brennglas für die aktuellen Themen in Österreich, in Europa und der ganzen Welt. Entsprechend darf ich einen vorweihnachtlichen Wunsch hier anbringen: redet mit uns, hört uns zu und greift auf unseren reichhaltigen Erfahrungsschatz zurück", so Martin Ivancsics, Sprecher der Konferenz der Vorsitzenden der autochthonen Volksgruppen.
Sprache und Kultur
Die Web-Ausstellung "Keine Leerstellen mehr: Zwölf Objekte von den autochthonen österreichischen Volksgruppen" zeigt ausgewählte Objekte, sorgfältig ausgesucht vom Museumsteam gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Volksgruppen. Sie erzählen davon, wie sehr die sechs anerkannten Minderheiten Österreich geprägt haben.
Die Web-Ausstellung ist auf www.hdgoe.at zu sehen und steht symbolisch für die Geschichte und Gegenwart dieser verschiedenen Minderheiten in Österreich. Sie zeigt auch, wie unterschiedlich die Erfahrungen der Gruppen waren und sind und wie wichtig es ist, dieses historische Erbe für die Zukunft zu erhalten.
Dieser Audio-Themenweg wirft einen Blick auf demokratische Errungenschaften vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart und zeigt, wie umkämpft diese sind. "Wir bringen die sprachliche Vielfalt Österreichs zum Ausdruck und gleichzeitig die Einzigartigkeit jeder dieser kulturellen Identitäten“, so Sommer.
Freier Eintritt am Tag der Menschenrechte
Ebenfalls ein wichtiges Jubiläum feiern die internationalen Menschenrechte: Vor 75 Jahren, am 10. Dezember 1948, verabschiedeten die Vereinten Nationen die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte". Daran erinnert der "Internationale Tag der Menschenrechte", der weltweit am 10. Dezember gefeiert wird. Das HdGÖ lädt an diesem Tag zum Museumsbesuch bei freiem Eintritt. Um 14 Uhr findet die Fokusführung "Grund- und Menschenrechte" statt.
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