Höchster Anstieg Wiens

2022 gab es um 34 Prozent mehr Straftaten in der City

Besorgniserregende Kriminalstatistik für die Innere Stadt: 2022 gab es in der City rund 34 Prozent mehr Delikte als im Jahr davor. Damit ist der 1. Bezirk trauriger Spitzenreiter in ganz Wien.

Von Johannes Reiterits und Anna-Sophie Teischl

WIEN/INNERE STADT. Sowohl Wien als auch die Innere Stadt sind ein ganzes Stück unsicherer geworden. So scheint es jedenfalls, wenn man einen Blick in die Kriminalstatistik 2022 wirft.

Wienweit gab es bei den Straftaten im Vergleich zum Jahr 2021 einen Anstieg von 16,7 Prozent. Anders ausgedrückt: Wurde 2021 noch 144.183 mal gegen das Gesetz verstoßen, war es 2022 schon 168.303 mal.

Straftaten im Ersten am meisten gestiegen

Trauriger Spitzenreiter ist der 1. Bezirk. Hier gab es im Jahresvergleich um 33,5 Prozent mehr Straftaten. 2021 wurden hier 6.742 Delikte begangen, 2022 waren es 9.002. Wesentlich sicherer geworden ist es in Rudolfsheim-Fünfhaus: 2021 verzeichnete man noch 6.948 Delikte, ein Jahr später zählte man 6.595 – ein Spitzenrückgang in Wien um 5,1 Prozent.

Auch die Zahl der Tatverdächtigen ist gestiegen. Wienweit waren es im Vorjahr 85.290, 2021 standen nur 75.860 Personen unter Verdacht – ein Plus von 9.430. In der Inneren Stadt gab es um 671 Verdächtige mehr: 2022 waren es 4.123, im Jahr 2021 noch 3.452 Verdächtige.

Weniger Fälle aufgeklärt

Bei der Anzahl der Delikte und der Tatverdächtigen gab es also einen deutlichen Anstieg. Leider musste man gleichzeitig auch einen Rückgang der Aufklärungsquote hinnehmen. In Wien wurden vergangenes Jahr 43,9 Prozent der Verbrechen aufgeklärt, 2021 waren es noch 45,9 Prozent. Gesunken ist die Aufklärungsrate auch in der City: Während 2021 insgesamt 40,4 Prozent der Straftaten aufgeklärt werden konnten, waren es 2022 nur noch 37,5 Prozent.

Eine schlechtere Bilanz weist im Bezirksvergleich nur der 4. Bezirk auf: Auf der Wieden wurde 2022 nur ein Drittel – oder 33,1 Prozent – der Vergehen aufgeklärt. 2021 waren es noch 34 Prozent. Am besten schneidet übrigens Ottakring ab: Knapp die Hälfte aller Straftaten konnte dort aufgeklärt werden.

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