Gewisse Substanzen oder Gewohnheiten übernehmen die Kontrolle
Wenn ich nur nein sagen könnte
"Charakteristisch für eine Entwicklung hin zur Sucht ist der unbemerkte Übergang vom kontrollierten zum unkontrollierten Konsum", sagt Reinhard Dörflinger, Referent für Substitution und Drogentherapie der Ärztekammer für Wien. Typische Anzeichen sind ein unwiderstehliches Verlangen, Kontrollverlust sowie Vernachlässigung anderer Interessen. Süchtig kann man nach bestimmten Substanzen sein, etwa Zigaretten, Alkohol, Medikamenten oder illegalen Drogen. Es gibt aber auch nicht stoffgebundene Abhängigkeiten, beispielsweise Internet- oder Spielsucht.
Nikotin vor Alkohol
Die Österreicher sind am häufigsten von Nikotinsucht betroffen, gefolgt von Alkohol- und Medikamentensucht. Die Betroffenen selbst nehmen im Entwicklungsstadium meist gar nicht wahr, dass sie den Umgang mit der entsprechenden Substanz nicht mehr im Griff haben. Am Beispiel von Alkohol zieht die Weltgesundheitsorganisation bei etwa 60 Gramm täglich bei Männern und 40 Gramm bei Frauen die kritische Grenze zur Gefährdung der Gesundheit. Das entspricht etwa eineinhalb Liter Bier oder 0,75 Liter Wein beziehungsweise einem Liter Bier oder 0,5 Liter Wein.
Ursachen der Sucht
Die Faktoren, die eine Sucht heraufbeschwören können, sind vielfältig. Der Tod einer nahestehenden Person, unbewältigte Kindheitserlebnisse, Depressionen, persönliche Krisen oder "falsche Freunde" sind nur einige Beispiele für Auslöser.
Mal ehrlich: So entlarven Sie eine eventuelle Sucht
Suchtgefährdete oder -kranke Menschen können sich ihr Problem selbst häufig nicht eingestehen. Folgende Frage können Aufschluss über eine mögliche Abhängigkeit geben.
- Verspüre ich einen starken Wunsch oder eine Art Zwang, Alkohol oder andere Drogen zu konsumieren?
- Leide ich unter Kontrollverlust? Kann ich selbst steuern, wann ich zu trinken beginne bzw. aufhöre, Alkohol zu trinken?
- Leide ich unter körperlichen Entzugssymptomen, wie Zittern, Schwitzen, Übelkeit, Schlafstörungen, Unruhe oder Angstzuständen, wenn ich zu trinken aufgehört habe bzw. weniger trinke?
- Vernachlässige ich meine Interessen und Vergnügen zugunsten der Beschaffung von Alkohol bzw. zum "Auskurieren"?
- Trinke ich trotzdem regelmäßig, obwohl ich weiß, dass Alkoholgenuss für mich schädliche Folgen hat?
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