Wie man Reisedurchfall vermeidet und warum er trotzdem Sinn hat
Von blinden Passagieren im Darm
Wer der Winterkälte ein Schnippchen schlagen möchte und in wärmere Gefielde flüchtet, sollte auch auf eventuelle unliebsame Ereignisse vorbereitet sein. Vor allem bei Fernreisen empfiehlt es sich, einen Blick auf die aktuellen Reisewarnungen zu werfen. Laut Weltgesundheitsorganisation wurden dieses Jahr beispielsweise in Algerien und Simbabwe vermehrt Cholera-Infektionen verzeichnet. Aber auch in anderen beliebten Urlaubsdestinationen sind Durchfallerkrankungen keine Seltenheit.
Ohne Eis, bitte
Die üblichen Vorsichtsmaßnahmen bei der Speisen- und Getränkewahl sollte man also tunlichst beachten: Keine rohen Speisen, keine Getränke mit Eiswürfeln, Wasser nur aus originalverschlossenen Flaschen, Obst am besten nur jenes, das mit sauberem Wasser gewaschen oder frisch geschält wurde. Je nach Destination kann man auch eine Schluckimpfung gegen Cholera in Erwägung ziehen und mit dem Arzt oder Apotheker besprechen. Diese schützt zudem vor ETEC-Bakterien, die Reisedurchfall verursachen können.
Cola mit Salz oder Zucker
Wenn man sich trotz aller Vorsicht einen Erreger einfängt und der Fall des Durchfalles eintritt, verliert der Körper wichtige Elektrolyte. Diese sollten rasch wieder aufgefüllt werden. Ist keine Apotheke in der Nähe, in der man eine spezielle Elektrolytlösung kaufen kann, gibt es auch Alternativen. "Gezuckertes oder gesalzenes Cola kann ebenfalls unterstützend wirken", sagt der Facharzt für Innere Medizin Christoph Gasche. Zu Peristaltikhemmern, also stopfenden Medikamenten, rät Gasche jedoch nur in Ausnahmefällen, wenn etwa eine längere Busfahrt ansteht und ein Toilettenbesuch nicht jederzeit möglich ist: "Durchfall hat ja den Sinn, dass der Darm sich von den Keimen befreit, und sollte deshalb nicht durch Medikamente unterdrückt werden".
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