Peters Operncafé
Wo die große Welt der Oper in Wien zuhause ist
Wie Opernliebhaber Peter Jansky sein Café "Peters Operncafé" zum Treffpunkt des Who’s who der Opernwelt gemacht hat, kann man jetzt in seinem Buch nachlesen. In "Die große Welt der Oper in Peters Operncafé" taucht man in die schillernde Welt der Oper und ihrer größten Stars ein.
WIEN/INNERE STADT. José Carreras, Luciano Pavarotti, Herbert von Karajan, Leonard Bernstein und Agnes Baltsa: Sie alle waren zu Gast in Peters Operncafé, das der Opernliebhaber Peter Jansky am 25. September 1981 in der Riemergasse 9 eröffnet hat. "Es sollte nicht irgendein Café sein, sondern ein Refugium für alle, die klassische Musik lieben, ein Treffpunkt, um sich auszutauschen, gemeinsam zu feiern und die Musik zu genießen", so Jansky.
Wie er es geschafft hat, dass sein Operncafé zum Treffpunkt des Who’s who der Opernwelt geworden ist, verrät Jansky in seinem Buch "Die große Welt der Oper in Peters Operncafé". Darin schildert er die goldene Ära der großen Diven, Dirigenten und Tenöre mit so viel Begeisterung, dass man meint, mit dabei gewesen zu sein. Es ist eine Zeitreise durch 43 Jahre dieser Wiener Institution. "Mein Lokal war und ist eine Insel, die man ohne Pass bereisen kann. Hier gibt es nichts Ausgrenzendes, nur die Musik, die uns verbindet", sagt Jansky.
Die perfekte Akustik
Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum. Diese Weisheit hat Peter schon als Bub von seiner Großmama mitbekommen: "Bei ihr gab es immer Musik. Meine Eltern haben mich dann mit sechs Jahren zum ersten Mal in die Oper mitgenommen, zu Wagners 'Tristan und Isolde'. Nicht gerade ein Opernstoff für Kinder, aber ich versank förmlich in dieser Märchenwelt voller Musik." An diesem Abend war seine Liebe zur Oper geboren.
"Als ich dann mein Operncafé eröffnete, war mir klar, dass gute Musik auch eine perfekte Akustik benötigt. Zum Glück hatte ich einen Freund, der an der New Yorker Metropolitan Opera Akustiker war." Dieser schaute sich alles an, erbat sich zwei Wochen und drei Tage Zeit und das Ergebnis verblüffte sogar Herbert von Karajan. Vor einer Begegnung mit ihm fürchtete sich Jansky übrigens: "Er sagte zu mir: 'Junger Mann, Sie brauchen nicht nervös zu sein. Sie haben hier einen Geigenkasten.'
Ähnliches kam von Leonard Bernstein und vielen Künstlern, die Peters kostbare Originalaufnahmen legendärer Opernauftritte noch nie so schön gehört hatten. Sogar Mike Ottis, der bekannte Jazz-Saxophonist spielte bei Peter – was er sonst nie tat – und meinte dann: "Peter, ich danke dir! Ich habe hier im Café das erste Mal gehört, wie mein Instrument ohne Verstärker klingt." Im Operncafé entstand übrigens auch der Carreras Fanclub und die Leukämie Foundation von und mit Jose´Carreras.
Das verschollene Manuskript
In der Corona-Zeit musste er sein Café zusperren. "Beim Betrachten der unzähligen Fotos an den Wänden dachte ich: Ich habe so viele schöne, einzigartige Erinnerungen. Sie sind doch das Einzige im Leben, das bleibt, wenn die Zeit vergeht. Ich möchte sie aufschreiben", erinnert sich der Café-Besitzer. Das fertige – und einzige –Manuskript wollte er privat lektorieren und digitalisieren lassen. Nur leider: Das Manuskript war verschwunden.
"Ich war völlig am Boden zerstört. Dachte ans Aufgeben, als zufällig meine frühere Nachbarin, die oft beim mir zu Gast war, in der Tür stand. Und mir sofort ihre Hilfe anbot. Sie sagte: Du musst dieses Buch für die Jungen schreiben, die diese Welt der Oper nicht kennen", erinnert sich Jansky zurück. "Für mich ist es wie ein kleines Wunder, jetzt das fertige Buch in Händen zu halten."
Noch ein schöner Zufall: Das Schwarzweiß-Foto am Hardcover hatte Christine de Grancy 1990 von Peter in seinem Operncafé gemacht. Es fehlte nur ein schönes Farbfoto und die dazu passende Schriftfarbe für das äußere Buchcover. "Christine kam zufällig am 26. Mai 2024 zu mir ins Café. Auf mein Coverproblem angesprochen, ließ sie mich genau wie damals posieren und machte ein großartiges Foto. Jetzt war das Buch für mich komplett und ich total glücklich", lacht Peter.
Lesung mit Live-Musik
"Die große Welt der Oper in Peters Operncafé" ist im Molden Verlag erschienen. Das Buch von Peter Jansky hat 160 Seiten und ist als Hardcover um 30 Euro erhältlich.
Wer mehr über das Werk erfahren möchte, auf den wartet am Donnerstag, 31. Oktober, ab 19 Uhr eine Buchpräsentation in Peters Operncafé (1., Riemergasse 9). Neben einer Lesung wird es auch musikalische Live-Auftritte geben. Durch den Abend führt Katharina Stemberger. Eintritt frei! Um eine Anmeldung unter petersoperncafe@gmx.at wird gebeten.
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