Hietzing
Feurige Diskussionen über Plätze, S-Bahn-Takt & Schulstraße

In der jüngsten Bezirksvertretungssitzung ging es, wie so oft, um die Verbindungsbahn-Pläne der ÖBB.  | Foto: ÖBB
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  • In der jüngsten Bezirksvertretungssitzung ging es, wie so oft, um die Verbindungsbahn-Pläne der ÖBB.
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In der ersten Bezirksvertretungssitzung der neuen Legislaturperiode gab es einiges zu diskutieren. Neben einem Verbindungsbahn-Antrag ließ die Finanzierung einer Platz-Umgestaltung die Wogen hochgehen. 

WIEN/HIETZING. Einen "feurigen Start" in die neue Legislaturperiode in Hietzing legten die Bezirksräte bei der ersten Bezirksvertretungssitzung des neu gewählten Parlaments hin. So sagte es zumindest Bezirksrat Stephan Grundei (SPÖ). Anlass zu einer hitzigen Diskussion bot diesbezüglich ein Antrag zum Thema Verbindungsbahn. Und weitere "feurige", aber sachliche Debatten wurden geführt.

Besagter Verbindungsbahn-Antrag wurde vom Klub der Neos, der ÖVP und Viktor Rösner von den Grünen eingebracht. Die zuständigen Stellen der Stadt Wien werden darin ersucht, den 15-Minuten-Takt der S80 ehestens umzusetzen. Ebenso wird eine Erklärung dafür gefordert, warum die Taktverdichtung nicht schon früher eingerichtet werden kann – haben die ÖBB doch kürzlich bekannt gegeben, dass der neue Fahrplan erst 2036 möglich sei.

Wer hat Schuld an der Verzögerung?

Der Antrag wurde einstimmig angenommen, dennoch entzündete sich eine Debatte. Das Schreiben strotze von Vermessenheit, meinte Grundei: "Vier Parteien in diesem Haus spekulieren seit einem knappen Jahrzehnt auf eine Verzögerung der Verbindungsbahn." Während die Hietzinger Fraktionen im Bezirk gegen das Projekt angehen würden, schiebe man die Schuld für die Verzögerung den Bundesbahnen zu.

Die letzte Bezirksvertretungssitzung vor der Sommerpause fand wie üblich im Amtshaus Hietzing statt. | Foto: A. Fischer
  • Die letzte Bezirksvertretungssitzung vor der Sommerpause fand wie üblich im Amtshaus Hietzing statt.
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ÖVP-Bezirksrat Harald Mader erwiderte, der Bezirk habe keine rechtliche Stellung im Verbindungsbahn-Verfahren vor Gericht, sondern allein die Bürgerinitiativen. Es stehe diesen zu, von ihrem Recht Gebrauch zu machen. Peter Pelz (Neos), Teil der Bürgerinitiative "Verbindungsbahn-besser", wies auf die vielen vermeintlichen "frappanten" Planungsfehler hin. ÖVP-Bezirksrat Nikolaus Ebert betonte, man bleibe weiterhin kritisch gegenüber den ÖBB-Plänen.

Schul- versus Wohnstraße

Zwei ähnliche, und doch sehr verschiedene Anträge wurden ebenfalls diskutiert: Die Schulgemeinschaft des Gymnasiums Wenzgasse wünscht sich eine Wohnstraße vor der Schule, und zwar an einem Abschnitt der Larochegasse. Grüne, Neos und SPÖ haben dazu einen Antrag eingebracht. Die Wohnstraße soll für eine nachhaltige Verkehrsberuhigung und ein kinderfreundliches Umfeld sorgen.

Die Schulgemeinschaft des Gymnasiums Wenzgasse wünscht sich vor dem Schuleingang eine Wohnstraße.  | Foto:  space and place/Vettori
  • Die Schulgemeinschaft des Gymnasiums Wenzgasse wünscht sich vor dem Schuleingang eine Wohnstraße.
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Doch die Volkspartei brachte einen eigenen Antrag ein, und zwar für eine Schulstraße in diesem Bereich. Ein bedeutender Unterschied der beiden Modelle: In einer Schulstraße gelten die Regeln zur Verkehrsberuhigung nur zu bestimmten Zeiten, wenn die Bildungseinrichtung geöffnet ist. Dies schien der ÖVP nach einer geeigneteren Maßnahme. Das sahen zahlreiche Bezirksräte anders: Der Wohnstraßen-Antrag wurde mehrheitlich angenommen, jener zur Schulstraße mehrheitlich abgelehnt.

Disput um 200.000-Euro-Umgestaltung

Bevor die Anträge zur Abstimmung gebracht wurden, hatte eine geplante Platzgestaltung die Gemüter erregt. Im Rahmen des Bezirksbudget-Voranschlags 2025 wurde nämlich die Finanzierung der Gestaltung des Leopold-Zechner-Platzes zur Abstimmung gebracht. Dabei handelt es sich um einen kleinen Bereich am Gehsteig an der Ecke Feldkellergasse/Hofwiesengasse gegenüber der VHS Hietzing.

Für den neuen Mikro-Freiraum wird in einer bestehenden Baumscheibe ein Baum gepflanzt – inklusive Bewässerungssystem. Dazu gibt es eine Rundbank, Sessel und einen Trinkbrunnen. Ein Blindenleitsystem muss im Zuge dessen versetzt werden. Kostenpunkt: 200.900 Euro.

Zu heiß zum Verweilen

Das ließ bei den Grünen die Wogen hochgehen. Erstens stünden die Kosten für die geplante Umgestaltung in keinem Verhältnis zu den Vorteilen, die die Bürgerinnen und Bürger von dem Projekt hätten. "Die Baumscheibe befindet sich mitten auf dem Asphalt. Da keine Entsiegelung geplant ist und der Baum noch Jahre brauchen wird, um Schatten spenden zu können, ist es im Sommer einfach zu heiß, um sich dort aufzuhalten", meint der Hietzinger Grünen-Klubobmann Christopher Hetfleisch.

Andere Platz-Umgestaltungen, wie die Neugestaltung des Volksschul-Vorplatzes Am Platz, seien vor längerer Zeit beschlossen worden, sinnvoller und kostengünstiger, erklärte weiters Grünen-Bezirksrätin Alexandra Steiner. Christian Gerzabek entgegnete dem Einspruch der Grünen: Die Baumscheibe am Leopold-Zechner-Platz müsse aus gesetzlichen Gründen bepflanzt werden. Außerdem sei die Bewässerungsanlage kostenintensiv, aber notwendig. Die Grünen wollten dies nicht gelten lassen: Die geplante Umgestaltung sei dennoch zu teuer. Die Finanzierung wurde trotzdem mehrheitlich beschlossen. 

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Die letzte Bezirksvertretungssitzung vor der Sommerpause fand wie üblich im Amtshaus Hietzing statt. | Foto: A. Fischer
Die Schulgemeinschaft des Gymnasiums Wenzgasse wünscht sich vor dem Schuleingang eine Wohnstraße.  | Foto:  space and place/Vettori
Foto: Grüne Hietzing
Alexandra Steiner und Christopher Hetfleisch am Leopold-Zechner-Platz.  | Foto: Grüne Hietzing

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